SPD verliert drei Sitze im VG-Rat, AfD kommt sofort auf sechs Sitze
Die einst so dominante Sozialdemokratie erleidet einen weiteren Einbruch in Kirn – Großer Erfolg für AfD
Symbolbild
Neuber

Die Sozialdemokraten verlieren drei ihrer bislang zwölf Sitze im VG-Rat. Die AfD kommt auf sechs Sitze. Besonders erfolgreich waren die Rechten in Kirn, Bruschied, Meckenbach und Weitersborn.

Der Erfolg der AfD in der Verbandsgemeinde wirkt sich natürlich auf die Sitzverteilung im Rat aus. Schwer trifft es die Sozialdemokraten, deren Stimmenanteil von 38,3 auf 29,8 Prozent gesunken ist. Zur Erinnerung: 2014 kam die SPD noch auf 53,3 Prozent ... Die Genossen verlieren drei ihrer zwölf Sitze. In den Rat ziehen ein: Michael Schmidt, Judith Dröscher, Lena Müller, Hans Helmut Döbell , Sandra Speier, Michael Kloos, Silke Kriegel, Ursula Fett und Wilfried Schlarb.

Die CDU bekommt im VG-Rat einen Sitz mehr, da ihr Stimmenanteil von 19,8 auf 20,5 Prozent gestiegen ist. Die sieben Christdemokraten, die nun im VG-Rat mitarbeiten werden, sind: Christa Hermes (die für die CDU auf Listenplatz zwei stand, aber an Spitzenmann Claus Tressel vorbeizog), Claus Tressel, Cornelia Dhonau-Wehner, Andreas Heck, Katrin Heiler, Manfred Kuhn und der als Kirn-Sulzbacher Ortsvorsteher abgewählte Herbert Hess.

Die AfD hat nun im VG-Rat das gleiche politische Gewicht wie die CDU, denn mit ihren ad hoc erreichten 20,1 Prozent der Wählerstimmen kommt sie auf sechs Sitze. In den VG-Rat ziehen demnach für die AfD ein: Christian Weiland, Uwe Jung, Harry Wagner, Jürgen Jakobi, Katja Weiland und Sven Gehres.

Liberale verlieren einen Sitz im VG-Rat

Federn musste hingegen die FDP lassen, die einen Sitz im VG-Rat verlor, da ihr Anteil an den Wählerstimmen von 10,9 auf 8,5 Prozent gesunken ist. Drei Liberale ziehen in den VG-Rat ein. Der Kirner Bürgermeister Frank Ensminger zog als Zweitplatzierter der FDP-Liste an Spitzenmann Thomas Bursian vorbei. Bursian selbst wird aber ebenso wieder im VG-Rat mitarbeiten wie Dr. Peter Jungblut.

Bemerkenswert ist das Abschneiden der FWG Kirner Land. Und zwar deswegen, weil sie im Stadtrat Kirn, wo es keine AfD als Konkurrenz gab, deutlich hinzugewinnen konnte – hingegen im VG-Rat nicht von der Protestwählerschaft profitieren konnte. Im Gegenteil, sie verlor sogar Stimmen: Ihr Anteil sank von 23,7 auf 21,1 Prozent. Daraus lässt sich eine Vermutung ableiten: Hätte es die AfD als Variante für den Kirner Stadtrat gegeben, hätte die FWG dort keinen so großen Erfolg feiern können wie am vergangenen Sonntag.

Auch die FWG muss einen Sitz abtreten

Die FWG, die im Stadtrat einige Sitze hinzugewonnen hatte, muss im VG-Rat einen ihrer bislang acht Sitze abtreten. Die sieben FWGler, die nun in den Verbandsgemeinderat Kirner Land einziehen, sind Jörg Schäfer, Norbert Stibitz, Ute Fleischer, Thomas Lorenz, Frank Schätzel, Mario Wagner und Heiko Selwitschka.

Das Bündnis 90/Die Grünen, das deutschlandweit schwere Verluste hinnehmen musste, trat im Kirner Land nicht mehr an. Insofern gingen die bisher von Horst Schäfer und Hans-Peter Schulz belegten Sitze im Verbandsgemeinderat an die anderen Parteien.

AfD stärkste Partei in Weitersborn

Was in der Verbandsgemeinde für ordentlichen Wirbel sorgte, war der Erfolg der AfD. Im 200-Einwohner-Dorf Weitersborn über dem Kellenbachtal kam sie auf sage und schreibe 42,5 Prozent bei der Europawahl. Einen so hohen Stimmenanteil gab es sonst nirgends im Landkreis. Bei der Verbandsgemeinderatswahl kam die AfD in Weitersborn auf 34,8 Prozent der 140 Wähler des Ortes.

In drei anderen Kommunen der Verbandsgemeinde Kirner Land schaffte es die AfD immerhin, bei den VG-Wahlen zweitstärkste politische Kraft zu werden, nämlich in Bruschied (23,3 Prozent), in Meckenbach (25,7 Prozent) und in der Stadt Kirn mit 23,4 Prozent.

In der Stadt kam die AfD im Wahllokal Feuerwehrgerätehaus II auf den größten Stimmenanteil mit 35,3 Prozent. Im Wahllokal Berufsschule waren es 30 Prozent, im Gesellschaftshaus 26,1 Prozent.

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