Bad Soberheim
Die Dammstraße ist „verflucht“: Halloweenhaus in Bad Sobernheim öffnet für ein paar Tage seine Türen
Halloweenhaus Bad Sobernheim
Kerstin Krämer in ihrem Flur mit dem Thema "Voodoo und Verfluchtes".
Lena Reuther

Kerstin Krämer dekoriert jährlich zur Halloweenzeit ihr Haus in der Bad Sobernheimer Dammstraße besonders aufwendig. In diesem Jahr ist das Thema "Voodoo und Verfluchtes".

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Für Kerstin Krämer aus Bad Sobernheim ist Halloween nicht bloß ein Tag im Jahr. „Halloween ist ein Lebensstil“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihr Haus in der Dammstraße 38 dekoriert sie seit 2008 jedes Jahr mit zahlreichen Figuren und Skeletten. Von 31. Oktober bis 2. November können sich Interessierte das Halloweenhaus von 18 bis 20 Uhr anschauen. „Die Leute können subtilen Grusel erwarten“, sagt sie.

Normalerweise fängt sie bereits Ende August mit dem Dekorieren an. Dieses Jahr hat sie aus zeitlichen Gründen Anfang September mit der Dekoration begonnen. In ihrem Haus befinden sich neben Spinnen, Hexenbesen und Co., sechs animierte Figuren, teils mit Sensor ausgestattet, und 30 Skelette. Insgesamt schmückt sie drei Stockwerke.

Halloweenhaus Bad Sobernheim
Das Skelett mit dem Namen "Tiny" steht im Flur von Kerstin Krämer.
Lena Reuther

Alle zwei Jahre neues Thema

Alle zwei Jahre wechselt das Thema. Vergangenes Jahr herrschte noch eine „Freak Show“ im viktorianischen Stil in der Dammstraße, in diesem Jahr steht das Halloweenhaus unter dem Thema „Voodoo und Verfluchtes“. Im Flur findet sich beispielsweise eine Voodoo-Puppe, Gläser mit „Organen“, die sie mit einem 3D-Drucker gefertigt hat und natürlich Skelette.

Die Küche ist als Hexenküche hergerichtet, sogar mit zwei Hexen, die in ihrem Kessel etwas anrühren. Den hat die Bad Sobernheimerin übrigens selbst hergestellt. „Ich versuche viel selbst zu basteln“, erklärt sie. So sind auch zahlreiche Gläser in der Hexenküche selbst gemacht, wie etwa ein Flakon mit einem winzigen Skelett darin. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man hier verschiedene Film-und Serienreferenzen, etwa aus „Harry Potter“ und „Game of Thrones“. Kerstin Krämer ist ein „Detailfreak“, wie sie selbst über sich sagt.

Halloweenhaus Bad Sobernheim
Der Eingang zum Halloweenhaus in der Dammstraße in Bad Sobernheim.
Lena Reuther

Ihre Lieblingsfigur ist eine neue Hexe, die mittels eines Sensor auf Bewegungen reagiert und deren Augen dann aufleuchten. Das meiste der Dekorationen läuft über Batterien. Am Stromverbrauch merke sie daher wenig Unterschied, erklärt sie. Übrigens: Krämer ist beim Nabu bei der Koordinationsstelle Fledermausschutz Rheinland-Pfalz tätig. Mit den Tieren kennt sie sich also nicht nur in Form von Halloweendekoration aus.

Ein Rückblick in die Vergangenheit: In den 1990ern gab es Halloweenpartys im ehemaligen Lokal Colorado Express in Bad Sobernheim, Anfang der 2000er war damit dann Schluss, berichtet Krämer. Daher entschied sie sich damals dazu, eigene private Halloweenpartys zu veranstalten. Damit fing also alles an. Während der Corona-Pandemie baute sie eine Süßigkeitenrutsche nach draußen damit die Kinder nicht mit leeren Händen gehen mussten.

Halloweenhaus Bad Sobernheim
Die Zutaten in der Hexenküche.
Lena Reuther

„2021 wurden wir überrannt“, berichtet Krämer. Kinder und teils auch Erwachsene wollten das Halloweenhaus genauer begutachten. Im vergangen Jahr zählte sie zum ersten Mal die Besucher: Am 31. Oktober kamen innerhalb von zweieinhalb Stunden 360 Menschen, sagt sie. Manche Leute kennt Krämer schon ganz lange, teils sind „die Kinder von damals“ bereits erwachsen.

Halloweenhaus Bad Sobernheim
Ghostface aus den "Scream"-Filmen wartet auf Besucher.
Lena Reuther

„Wenn es nicht so einen Spaß machen würde, dann würde ich es nicht machen“, betont sie. Schon als Kind fand sie Halloween toll. Ihr Lieblingsfilm ist „Trick or Treat“, der im deutschsprachigen Raum eher weniger bekannt sei. Davon trägt sie sogar ein passendes Tattoo auf dem Oberarm.

Halloweenhaus Bad Sobernheim
In dieser Ecke regieren die Spinnen.
Lena Reuther

Kostüm auf Thema abgestimmt

Ihr eigenes Kostüm stimmt sie mit dem jeweiligen Thema ab. „Meistens läuft es auf Make-up raus“, sagt Krämer. Für ein aufwendiges Outfit sei schlicht keine Zeit. Daher müssen etwa Kontaktlinsen mit sogenanntem „White-out“-Effekt, bei der das Auge blind aussieht, herhalten sowie geschminkte Blutstropfen.

Beim Abbau fängt Kerstin Krämer am 3. November mit dem Flur an. Ein Großteil lagert sie auf dem Dachboden, ein Teil bleibt aber auch ganzjährig stehen. So etwa das über zwei Meter große Skelett mit dem Namen „Tiny“ (deutsch: winzig).

Ideen für weitere Grusel-Themen hat sie reichlich. Für die nächsten Jahre könnte sie sich etwa das Thema Märchen beispielsweise mit besonderem Augenmerk auf die Gebrüder Grimm, oder Dekoration inspiriert von verschiedenen Tim Burton-Filmen, vorstellen.

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