Meinung zu höherer Parkgebühr 
Die Bürger müssen die Fehler ausbaden
Harald Gebhardt
Jens Weber. MRV

Höhere Parkgebühren sollen die Kreuznacher Bäderlandschaft retten. Das belastet einseitig die Bürger und wird auf Dauer nicht reichen, kommentiert unser Redakteur Harald Gebhardt. 

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Einmal mehr müssen die Bürger die jahrelangen Fehler und Versäumnisse von Bad-GmbH-Managern, Stadtspitze und Stadtpolitik bei den Bädern ausbaden. Diesmal werden sie am Parkautomaten kräftig abkassiert. Leider lassen sich diejenigen, die von den Bädereinrichtungen gut profitieren, nicht nass machen: Die Bettensteuer fällt ins Wasser. Die Lobbyisten des Dehoga sind erfolgreich dagegen angeschwommen. Da könnte man in der Tat, wie Jürgen Locher, von einem Skandal sprechen. Im Rat tauchte Bürgermeister Blechschmidt bei diesem Vorwurf übrigens eher ab als auf. Die Verteidigungsrede überließ er CDU-Fraktionschef Manfred Rapp. Ist aber auch egal. Die Bürger jedenfalls zahlen die Zeche – und zwar doppelt und dreifach: bei den Parkgebühren, der Grundsteuer B, über die Energie- und Wasserpreise der Stadtwerke und übrigens auch an der Schwimmbadkasse. Und für den Einzelhandel sind die höheren Parkgebühren ebenfalls ein Schlag ins Wasser. Er wird darunter leiden, die Innenstadt weiter veröden, der Leerstand zunehmen. Bei alledem befürchte ich, dass der jetzige Schritt den städtischen Gesellschaften nur eine weitere Galgenfrist verschafft, bevor sie in den eigenen Bädern endgültig baden gehen. Die Kurstadt braucht ein neues Zukunftskonzept – aber eins, über das nicht nur geredet, sondern das umgesetzt wird. Es ist allerhöchste Zeit, mit dem Schwimmen anzufangen.

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