Anlieferung der 20 Tonnen schweren Windkraftflügel erfolgt mit Spezialfahrzeug in Schrittgeschwindigkeit
Der Transport ist nur bei Windstille möglich: Erstes Element für Windpark Desloch angeliefert

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Damit der Selbstfahrer mit seiner tonnenschweren, 80,7 Meter langen Fracht passieren kann, wurden Verkehrsschilder kurzzeitig demontiert und nach der Durchfahrt des Bladelifters direkt wieder eingesetzt. Gestern rollte der Verkehr trotz des Schwertransportes besser als am Dienstag.

 

Roswitha Kexel

Die Schwerlasttransporter sind noch bis 19. Dezember unterwegs, um die insgesamt sechs Windradflügeln für die beiden neuen Windkraftanlagen im Windpark Desloch anzuliefern. Manuel Deistler von der Logistikfirma Schwandner aus Pfreimd (Bayern) hat den ersten 22 Tonnen schweren Flügel nach vier Stunden – und somit in kürzerer Zeit als angekündigt – an seinen Standort angeliefert.

Vom Umladeplatz zwischen Unkenbach und Callbach sind es bis zur letzten Windturbine exakt 20,8 Kilometer, die Manuel Deistler mit dem Bladelifter zurücklegen muss – in weiten Teilen in Schrittgeschwindigkeit und zu Fuß neben dem zwölfachsigen Spezialfahrzeug. Per Fernsteuerung lenkt Deistler den Bladelifter an allen Hindernissen vorbei. Und der Transport des ersten der 80,7 Meter langen, 22,3 Tonnen schweren Flügel ist planmäßig verlaufen. „Man muss immer konzentriert bei der Sache sein und darf keine Routine aufkommen lassen, sonst passieren Fehler“, fasst er zusammen.

Ein neuralgischer Punkt bei der Tour ist unter anderem die Gefällstrecke auf der Bundesstraße 420 zwischen Unkenbach und Callbach. Daher setze man zusätzlich ein Zugfahrzeug ein, das den Selbstfahrer absichert und verhindert, dass die Bremsen heiß laufen. „Die Sicherheit geht immer vor“, sagt Deistler.

Erfahrung mit Windparks in der Region

Seit 2015 arbeitet die Logistikfirma Schwandner mit Bladeliftertechnik europaweit. Deistler kennt sich auch in der Region um Meisenheim und Lauterecken aus. In Zusammenarbeit mit dem Schwerlasttransportservice (SLT) aus dem Ostseebad Kühlungsborn und den örtlichen Ordnungsämtern, den Kreisverwaltungen Bad Kreuznach und Kusel, der Polizei sowie speziellen Begleitfahrzeugen hat er auch schon Rotorflügeltransporte in Windparks bei Wolfstein, Gangloff und Bärweiler gesteuert.

Deistler erklärt, weitere Punkte, an denen besondere Vorsicht geboten ist, seien das Unterfahren der Ampelanlage an der B 420 in Meisenheim, die Brücke am Schwimmbad, die Abzweigung zur Kreisstraße 66 in Richtung Desloch und das Umspannwerk zwischen Meisenheim und Desloch sowie Kastanienbäume und Bebauung in Desloch.

Wetter spielt eine entscheidende Rolle

„Der Bladelifter ist mit 96 Rädern auf zwölf Achsen in Schrittgeschwindigkeit unterwegs“, berichtet Deistler. Momentan sei es windstill. Nur dann könne man die schweren Flügel sicher transportieren. „Ab Montag ist Wind angekündigt, dann können wir nicht fahren“, sagt Manuel Deistler. Doch die Wetterlage könne sich auch schnell ändern. Er hofft, dass die Schwertransporte im geplanten Zeitraum laufen, damit der Weihnachtsurlaub pünktlich beginnen kann.

Weitere Schwertransporte sind für die Nächte 14./15., 17./18. und 18./19. Dezember angekündigt.

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