Roßkopf ist neuer Inspekteur
Der Neue ist mit ganzem Herzen Feuerwehrmann
Der 33-jährige Alexander Roßkopf ist der neue Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bad Kreuznach. Der Feuerwehrmann tritt die Nachfolge von Werner Hofmann an.
Markus Kilian

Ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele: Alexander Roßkopf ist der neue Brand- und Katastrophenschutzinspekteur der Kreisverwaltung. Wie der 33-Jährige seine Erfahrung einbringen will, um das Naheland im Notfall weiterhin gut zu schützen.

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Als Zwölfjähriger schließt er sich der Freiwilligen Feuerwehr in seiner Heimat Hüffelsheim an, später geht er rund zehn Jahre in Mainz hauptberuflich in die Flammen, nun ist er der neue Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Kreises Bad Kreuznach: Alexander Roßkopf ist ein erfahrener Mann, wenn es um Einsätze in teils lebensbedrohlichen Situationen geht. Der 33-Jährige hat vor Kurzem das Amt von Werner Hofmann übernommen, der aus Altersgründen ausgeschieden war.

Feuerwehrmann zu sein, das liegt dem gelernten Kfz-Mechatroniker Roßkopf einfach im Blut, die Faszination beginnt schon in seiner Kindheit. Als Erwachsener durchläuft er dann in Rüsselsheim die Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann, seine Leidenschaft von klein auf. „Das hatte ich von Anfang an in mir.“

„Das hatte ich von Anfang an in mir.“
BKI Alexander Roßkopf über seine Leidenschaft zur Feuerwehr

Dabei weiß der erfahrene Brandschützer, wie wichtig es ist, sich selbst zu kennen: „Wenn man seine Grenzen überschreitet, handelt man nicht mehr selbst. Und Panik ist ein schlechter Berater.“ Seine Erfahrung teilt er, indem er zeitweise auch junge Feuerwehrkräfte ausbildet. Ob enorme Hitze, enge Räume oder Hochwasser: „Die Masse an Einsätzen sorgt dafür, dass man eine gewisse Routine hat“, erinnert sich Roßkopf.

Eine Routine, die ihm heute hilft – auch wenn sein Arbeitsalltag nun ein wenig anders aussieht. Denn inzwischen sitzt Roßkopf häufiger am Schreibtisch in seinem Büro im ersten Stock der Kreisverwaltung, wo er bereits ab 2023 als feuerwehrtechnischer Bediensteter tätig war. Vor seiner Bestellung als BKI hat Roßkopf eine einjährige Fortbildung durchlaufen, dafür deutschlandweit verschiedene Feuerwehreinrichtungen besucht.

„Wenn man seine Grenzen überschreitet, handelt man nicht mehr selbst. Und Panik ist ein schlechter Berater.“
BKI Alexander Roßkopf über teils dramatische Einsätze

Als neuer BKI hat er viele administrative Aufgaben, versteht sich als Berater und Unterstützer, als Vermittler und Koordinator der Einsatzkräfte an Nahe und Glan, will den Wehrleitern der Stadt und der Verbandsgemeinden bei Bedarf „den Rücken freihalten“. Das Kommando übernimmt der 33-Jährige erst ab Alarmstufe vier, die unter anderem bei einer Großschadenslage oder dem Katastrophenfall ausgerufen wird.

Wenn Roßkopf nicht im Einsatzwagen sitzt, bereitet der 33-Jährige viel im Hintergrund vor, etwa Brandschutzfragen bei großen Ereignissen. Ein weiteres großes Arbeitsfeld: die Beschaffung von Einsatzfahrzeugen, etwa für den Katastrophenschutz. Hier soll der Kreis demnächst geländegängige Fahrzeuge erhalten. Auch die Umstellung der Warnsirenen im Kreis auf moderne Anlagen ist Thema, sie sei „weit fortgeschritten“, sagt Roßkopf.

„Ich will nicht von oben Vorgaben machen, sondern mich mit anderen austauschen.“
BKI Alexander Roßkopf über die Harmonisierung von Einsatzplänen

Die Alarm- und Einsatzpläne im Kreis zusammenzuführen und harmonisieren steht zudem auf seiner Agenda, ebenso wie im Rahmen des Katastrophenschutzgesetzes eine Risikoanalyse für den Kreis zu erstellen. Das dürfte ihn die nächsten Jahre beschäftigen. Sein Credo bei derlei Aufgaben: „Ich will nicht von oben Vorgaben machen, sondern mich mit anderen austauschen.“

Und wie ist der Kreis beim Thema Brand- und Katastrophenschutz aufgestellt? „Es gibt viel Technik, die beschafft wurde. Es wurde sehr viel gemacht“, zeigt sich Roßkopf zufrieden, schiebt aber nach: „Es ist ein stetiger Prozess.“ Rund 2500 Männer und Frauen setzen sich dem BKI zufolge kreisweit in Feuerwehren ein. „Das ist keine schlechte Zahl.“

„Es ist ein abwechslungsreiches Ehrenamt mit vielen Kontakten und einzigartigem Zusammenhalt.“
BKI Alexander Roßkopf über die Feuerwehr

Allerdings: Die Ehrenamtler seien nicht gleichmäßig im Naheland verteilt, außerdem sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Und Nachwuchs ist natürlich immer willkommen. „Es ist ein abwechslungsreiches Ehrenamt mit vielen Kontakten und einzigartigem Zusammenhalt“, wirbt der 33-Jährige daher. Für Alexander Roßkopf ist die Sache als neuer Brand- und Katastrophenschutzinspekteur derweil klar: Sein Traum ist zum „Traumjob in der Heimat“ geworden.

Vom Ehrenamt zum Hauptamt

Die Stelle eines hauptamtlichen Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs (BKI) hat der Kreis Bad Kreuznach mit Werner Hofmann schon 2015 geschaffen – damals ein Novum: Der Kreis war in Rheinland-Pfalz der erste. Inzwischen sind manche andere Kreise nachgezogen, vielerorts ist der BKI allerdings nach wie vor ein Ehrenamt. Im Kreis Bad Kreuznach hat der neue BKI Alexander Roßkopf zwei ehrenamtliche Stellvertreter. Aber auch das soll sich ändern: Am Montag, 30. Juni, berät der Kreistag darüber, einen hauptamtlichen Stellvertreter zu berufen.

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