Kauzenberg war Kulisse für geschmackvolle Liaison
Der Kauzenberg als Kulisse: Kunst und Wein harmonieren fein
Die Stimmung bei „Kunst trifft Wein“ war bestens und Organisatoren wie Gäste genossen die Lockerungen von den Corona-Fesseln.
Josef Nürnberg

Bad Kreuznach. Die Kunst ist nach der langen Unterbrechung durch Corona wieder zurück in Bad Kreuznach. Der Förderverein Klein-Venedig Bohème holte aber nicht einfach wieder die Kunst zurück ins öffentliche Leben, er brachte im Rahmen der Veranstaltung „Kunst trifft Wein“ am Sonntag Kunst, Historie und Wein zusammen. Als Ort hatten sich die Fördervereinsmitglieder den Kauzenberg, den Hausberg Bad Kreuznachs, ausgesucht.

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War es zunächst bedeckt, strahlte am Nachmittag die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel und bot mit dem Kauzenberg die Kulisse für die erste größere Veranstaltung in der Stadt Bad Kreuznach. Schon vor einem Jahr hatten die Fördervereinsmitglieder um Annette Bauer und Cäcilia Brantzen die Idee für diese Veranstaltung geboren. Sie wollten den in Bad Kreuznach ansässigen Künstlern in diesen schweren Zeiten die Möglichkeit bieten, ihre Arbeiten zu präsentieren. Gleichzeitig hatten die Organisatoren aber auch die einheimischen Weinbaubetriebe im Blick. Hier steckte der Wunsch dahinter, dass die Betriebe, die auf dem Kauzenberg Wein anbauen, diesen auch im Rahmen der Veranstaltung dort ausschenken sollten.

Auf Wein bekam man dann gleich zu Beginn der Kultur- und Weinmeile Lust. Zu Beginn des Weges in Richtung Teetempel wurden die Weinfreunde im Weingut Lorenz mit einer Weinschorle empfangen, die „Muttis“ hieß. Wer in Anbetracht der Hitze keinen Alkohol trinken wollte, für den gab es die alkoholfreie Variante „Muttis ohne“. Ein anderer Wein hatte die Bezeichnung „Liebesspiel“. Der Name passte dann auch gut auf das Spiel der Seifenblasen der Künstlerin Corina Ramona Ratzel, die ihre riesigen Seifenblasen so in Szene setzte, dass sie miteinander tanzten wie Verliebte. Ein großes Lob bekamen die Mitglieder des Fördervereins Klein-Venedig Bohème, dass sie ihre Stände gut über die Strecke Richtung Teetempel verteilt hatten. Einerseits gab es in Anbetracht der Pandemie kein Gedränge, andererseits war der nächste Wein- und Künstlerstand fast immer in Sichtweite.

Gern gaben die beteiligten Winzerbetriebe Dagmar Espenschied, James Montigny, Paul Anheuser sowie Lorenz und Söhne Information zum Weinanbau auf dem Kauzenberg. Mit so viel Hintergrund mundete das eine oder andere Tröpfchen umso besser.

Auch die Stände der Künstler lohnten allesamt einen Blick. Klaus Müller hatte wieder seine abstrakten Bilder mitgebracht, während Peter Trautmann die neueste Konstellation seiner Brückenhäuser zeigte. Diesmal im Stile bekannter Musiker. Vertreten waren die Beatles, ABBA, oder auch Pink Floyd. Achim May hatte tolle Fotografien mit gebracht, darunter Kreuznacher Perspektiven, und Berthold Schwarz zeigte unter anderem „Brennende Probleme des historischen Stadtkerns“.

Neben der Wein- und Kulturmeile konnten Besucher auch im Rahmen einer Führung mit Stadtführer Dieter Stöck in die Geschichte des Weinbaus, aber auch der Kauzenburg eintauchen. Am Ende der Veranstaltung stand der ökumenische Abendsegen mit Pfarrerin Kathi Christmann und Pfarrer Michael Kneib. Dabei wurden nach altem Brauch auch die Weinberge gesegnet. Eine positive Bilanz zogen am Ende Bauer und Brantzen, die zufrieden waren, dass die erste größere Kulturveranstaltung so gut angenommen wurde. „Uns als Förderverein ist der Dreiklang von Kunst, Wein und Historie ganz wichtig. Ich glaube, das konnten wir unseren Gästen gut vermitteln“, sagte Bauer.

Von unserem Reporter Josef Nürnberg

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