Bad Kreuznach – Streusalz ist gebunkert, 600 Tonnen sind eingelagert, rund 400 Tonnen aus der vergangenen Saison noch vorhanden. „Damit der Bauhof noch besser für den Winter gerüstet ist, haben wir eine neue offene Salzhalle für ca. 300 Tonnen sowie eine Splitthalle für ca. 100 Tonnen Streusplitt für Gehwege gebaut“, informiert Beigeordnet Karl-Heinz Gilsdorf. Außerdem ist der Fuhrpark ergänzt bzw. modernisiert. Ein Lkw mit Feuchtsalzstreuer und Schneepflug ist gemietet, soll aber im kommenden Jahr gekauft werden (Kosten 155.000 Euro). Außerdem steht ein Schmalspurfahrzeug (100.000 Euro) mit Streuer und Schneeräumschild zur Verfügung. „Wir haben den Winterdiensteinsatzplan überarbeitet und dabei Erfahrungen des vergangenen Winters berücksichtigt, unser Personal geschult, Winterdienstgeräte gewartet und auf Funktionsfähigkeit überprüft“, ergänzt der stellvertretende Bauhofleiter Hans Kaluza.
Im harten Winter 2009/2010 waren es mehr als doppelt so viele Streu- und Räumeinsätze (40 sind üblich). Statt 250 wurden daher auch 740 Tonnen Streusalz verbraucht. Personaleinsatz und Material kosten je nach Witterung im Durchschnitt ca. 300.000 Euro jährlich, die nicht über Gebühren eingenommen werden. Im vergangenen Winter waren es 420.000 Euro.
Von November bis März organisiert die Stadt den Winterdienst. „Rund 60 Kilometer Straßen, 15 öffentliche Parkplätze, 15 Kilometer Radwege, 35 Fußgängerüberwege, 20 Bushaltestellen einschließlich Europaplatz und nachrangig 10 Kilometer Wanderwege. Um 3:30 Uhr kontrolliert ein Mitarbeiter die Straßen und Brücken auf Straßenglätte und ab 4.00 Uhr werden je nach Wetterlage bis zu 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz sein, um die Verkehrssicherheit der wichtigsten Straßen im Stadtgebiet möglichst rasch zu gewährleisten“, so Gilsdorf. Seit drei Jahren verfügt der Bauhof über ein sehr zuverlässiges Wettermeldesystem. Messstellen sind der Kornmarkt, der Kuhberg, der Martinsberg und der Agnesienberg. Die Prognosen für drei Tage versetzen den Bauhof in die Lage, vorbeugend und frühzeitig zu reagieren, da heißt den Einsatz so zu planen, das bei entsprechender Meldung durch die MeteoGroup Berlin in den Abendstunden Schnee geräumt bzw. bereits gestreut wird.
Die Stadt leistet dabei sehr viel mehr als gesetzlich gefordert. Dieser Service kostet die Bürgerinnen und Bürger keinen Cent zusätzlich. Man beschränkt sich nicht darauf, nur die verkehrswichtigen und gefährlichen Stellen von etwa 7 bis 20 Uhr abzustreuen. Im Streuplan alle Straßen mit Buslinien, zu Schulen und Krankenhäusern sowie sonstigen Einrichtungen mit großem Publikumsverkehr aufgenommen.
Den Löwenanteil der Arbeit leisten drei LKW´s mit Aufsatzstreuern und gegebenenfalls Schneeräumschilden auf den Straßen. Seit zwei Jahren wird das sogenannte Feuchtsalzverfahren angewandt. Durch das Anfeuchten des Streusalzes beim Ausbringen haftet dieses besser auf der Fahrbahn. Damit werden Verwehungen des Streusalzes an den Straßenrand vermieden. Mit dem neuen Verfahren kann das Streusalz pro Quadratmeter besser dosiert werden, was nicht nur Geld spart, sondern auch die Straßenbäume und die Umwelt schont.
Für die Gehwege sind 15 kleinere Fahrzeuge im Einsatz. Besonders arbeitsintensiv sind die 20 Gehwegstreubezirke an städtischen Flächen, weil dort überwiegend mit der Hand Schnee geräumt oder gestreut (grundsätzlich Splitt) werden muss. Beigeordneter Karl-Heinz Gilsdorf weist darauf hin, dass nicht nur die Stadt ihren Part für den Winterdienst zu erfüllen hat. Ebenso wichtig ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger vor ihrer eigenen Haustür die Gehwege von Schnee und Eis frei hielten. Der Dezernent erinnert daran, dass dabei grundsätzlich kein Salz, sondern Splitt gestreut werden muss.
Die Bürger sind nach der Satzung verpflichtet, einen ausreichend breiten Streifen von Schnee und Eis frei zu halten. Die Gehwege sind, falls erforderlich, auch mehrmals am Tag zu streuen und von Schnee zu räumen. Diese Verpflichtung gilt zwischen 7 und 20 Uhr. Die Stadt hat im vergangenen Jahr beobachtet, dass die Räumungspflicht vor der eigenen Tür oftmals nicht erfüllt wurde. Karl-Heinz Gilsdorf appelliert daher an die Bürger, im Interesse der Nutzer der Gehwege, insbesondere der behinderten und älteren Menschen, die Räum- und Streupflicht ernst zu nehmen. „Rechtzeit mit Streugut eindecken, damit keine Engpässe entstehen und Fußgänger, insbesondere ältere Menschen geschützt werden“, empfiehlt Hans Kaluza, Bauhof.