Gegenwind für Merz
Demo in Stromberg: Sorge vor CDU-Kooperation mit AfD
Rund 250 Bürger demonstrierten gegen den Auftritt von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz.
Jens Fink

650 Gäste kamen und wollten CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in der Deutscher-Michel-Halle in Stromberg sehen. Und draußen gab es dagegen Protest. Es blieb entgegen aller Befürchtungen, vor allem aus dem CDU-Lager, äußerst friedlich und harmonisch.

Aktualisiert am 08. Februar 2025 11:13 Uhr

Rund 250 Bürger waren vor der Deutsche Michel-Halle erschienen, um gegen den Wahlkampfauftritt des CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zu protestieren. Damit reihten sich die Protestierer in den Reigen von Demonstrationen gegen die CDU ein, die seit dem Verhalten des christdemokratischen Kandidaten bei der Debatte im Reichstag zum Zustrombegrenzungsgesetz bundesweit an zahlreichen Orten stattfinden.

Vehement äußersten die Teilnehmer der Demo ihren Unmut darüber, dass Friedrich Merz das Gesetz mit Stimmen der FDP, aber eben auch mit Zustimmung der AfD durchsetzen wollte. „Wer Menschen ausgrenzt, gefährdet den Frieden in unserem Land“, kritisierte der Organisator des Protestes, Max Schmitt, Vorsitzender der Links-Jugend in Kreis Bad Kreuznach. Auch Vertreter der Jusos, der Grünen sowie zahlreiche Bürger ohne Parteibindung waren zur Demo erschienen, bei denen auch die „Omas gegen rechts“ und die „Omas for Future“ Präsenz zeigten.

Auf zahlreichen Transparenten machten die Bürger ihrem Unmut über den CDU-Kandidaten Luft. „Menschenrechte statt rechte Menschen“, stand da zu lesen oder auch „Aus Merzen“ sowie „Bleib in unserer Mitte“, als Appell, keine Stimmen am äußersten rechten Rand abzufischen. In Sprechchören und Gesängen wandten sich die Demonstranten gegen jede Form von Faschismus. „Ich mache mir extreme Sorgen, dass populistische Stimmen immer lauter werden und rechte Kräfte immer mehr an Einfluss gewinnen“, meinte Demonstrantin Annette Becker. Etliche Demo-Teilnehmer befürchteten, dass die CDU auch nach der Bundestagswahl mit der AfD kooperieren werde.

Mit ausreichend Kräften war die Bereitschaftspolizei aus Mainz vor Ort. Als der CDU-Kanzlerkandidat über den Hintereingang die Deutsche-Michel-Halle betrat, verlagerte sich der Protest spontan in diese Richtung, jedoch hinderte die Polizei die Demonstranten daran, sich weiter in Richtung Halle zu bewegen. Dabei bleib der Protest jedoch weiterhin friedlich und löste sich kurze Zeit später offiziell auf.

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