Hintergrund für die Maßnahme ist laut Verwaltung, dass „die ungeordneten Parkgewohnheiten auf den Gehwegen dort solche Ausmaße angenommen haben, dass sie nicht länger zu dulden sind“. So stünden Fahrzeuge schräg zur Fahrbahn zwischen den Bäumen, wodurch die Sicht beim Fahren aus einer Ausfahrt stark eingeschränkt ist. Zudem seien in der Vergangenheit die unbefestigten Baumscheiben als Parkflächen genutzt worden. Dies könne durch das ständige Verdichten des Bodens den Bäumen schaden. Auch dies soll künftig verhindert werden.
Deshalb wurden nun Parkflächen markiert. Parken in den so gekennzeichneten Flächen ist erlaubt. Außerdem soll zum einen dem Parkbedürfnis der Anwohner Rechnung getragen, zum anderen sollen auch Kurzzeitparkflächen für Kunden der dortigen Gewerbebetriebe eingerichtet werden. Der bereits bestehende Schwerbehindertenparkplatz zwischen Glashütter Weg und der Querspange zur Gensinger Straße bleibt erhalten.
So weit die Theorie. In der Praxis ist es schwer, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bekommen. So ist der eine oder andere Anwohner nicht ganz so glücklich mit der Neuregelung: Sascha Kiszelis spricht von einer „aktuellen Posse mit den Parkplätzen in der Planiger Straße“. „Wie viel Verachtung muss man als Anwohner noch ertragen in Anbetracht dessen, dass es sowieso zu wenig Parkplätze in der Umgebung gibt?“, fragt er – auch im Auftrag seiner 81-jährigen Mutter, die seit mehr als 20 Jahren dort Anwohnerin ist.
Dazu teilt Stadtsprecherin Isabel Gemperlein auf Anfrage des „Oeffentlichen“ mit: Wegen vorliegender Beschwerden wurde das Parken in diesem Bereich neu geordnet. Das Parken auf dem Gehweg ist grundsätzlich verboten. In der Planiger Straße wurde es jahrelang geduldet. Nunmehr ist das Parken auf dem Gehweg geregelt, jedoch nur noch in eingezeichneten Flächen erlaubt – mit dem Zusatz „von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr mit Parkscheibe maximal zwei Stunden“.
Im Oktober 2021 hatte die Stadtverwaltung diese Neuordnung in einer Pressemitteilung angekündigt; die Begrenzung der Parkdauer steht in diesem Zusammenhang. „Bei der Auswahl der Flächen wurde darauf geachtet, dass künftig nicht mehr die Baumscheiben zugestellt werden. Die auf dem Foto gezeigte Fläche ist zu kurz, es besteht die Gefahr, dass man auf die Baumscheibe fährt.“
In der Nähe von Knoten und dem Kreisverkehrsplatz soll aus Sicherheitsgründen nicht geparkt werden. Die Stelle, um die es hier geht, befindet sich am Ausgang des Kreisverkehrs an der ersten Querspange zur Gensinger Straße. Zudem müsse es Möglichkeiten geben, dass Fußgänger, ohne sich an Fahrzeugen vorbeizudrücken, auch die Straßenseite wechseln können, heißt es in der Antwort der Verwaltung weiter.