Kreis Bad Kreuznach – Nach dem ersten Jahr der Regionalförderung ohne Landeshilfe sind die Kreise Bad Kreuznach und Rhein-Hunsrück mit der Bilanz recht zufrieden.
Eine positive Zwischenbilanz bei der integrierten ländlichen Entwicklung ziehen die Landräte Bertram Fleck (Rhein-Hunsrück-Kreis) und Franz-Josef Diel (Kreis Bad Kreuznach). Nach der von 2006 bis 2009 praktizierten übergreifenden Zusammenarbeit in der größten Impulsregion des Landes hatten die Kreise ihr Engagement auch ohne Landeszuschüsse verlängert. Die hoffnungsvollen Ansätze sollten weiter vorangebracht werden. Das Regionalmanagement will sich bis 2011 dabei auf die Leitprojekte konzentrierten, in denen sich die kreisübergreifenden Ansätze am besten bewährt haben. Das ist der Naturpark Soonwald Nahe, die Regionalmarkte „SooNahe“ und der Aktionskreis Lebendige Dörfer.
Projekte entwickeln und umsetzen
Das Know-How und die Kompetenz des Regionalmanagements soll in erster Linie dafür eingesetzt werden, konkrete Projekte in den Landkreisen Bad Kreuznach und Rhein-Hunsrück zu entwickeln und umzusetzen. Das soll zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Die Durchführung des Regionalmanagements koordiniert das Büro Bischof & Partner in Stromberg.
Nach einem Jahr des selbst finanzierten Regionalmanagements sind die Landräte Diel und Fleck durchaus zufrieden, sie sehen aber auch noch Entwicklungspotenzial.
1 Der Naturpark Nahe will sein Angebot erweitern und ein integratives Naturerlebnisangebot für Menschen mit mobiler Einschränkung entwickeln. Dafür hat die Verbandsgemeinde Rüdesheim ein Konzept für die barrierefreie Nutzung der Opelwiese erarbeite. Das Projekt wird voraussichtlich von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion gefördert. 2011 will sich das Regionalmanagement um weitere innovative Projekte im Naturpark bemühen.
2 Der Aktionskreis Lebendige Dörfer versteht sich als Plattform und Netzwerk für innovative Dorfentwicklung. Diese wird seit 2007 unterstützt. Gemeinde- und kreisübergreifend sollen hier Netzwerke geknüpft und Kooperationen aufgebaut werden. Die Teilnehmer verstehen sich als Multiplikatoren für ihre Verbands- und Ortsgemeinden. Sie sollen Impulse für den ländlichen Raum geben. Unter dem Motto „Jugend im ländlichen Raum – bleiben, abwandern, zurückkommen“ gab es Veranstaltungen an den Schulen Stromberg und Kastellaun. Die Schüler vertieften das Thema Regionalentwicklung in einer „Sozialraumstudie“. 2011 soll das Projekt auch am Gymnasium in Simmern laufen. Zukunftsfähige Wohnformen ist ebenfalls ein Thema des Arbeitskreises, das in Külz beispielhaft umgesetzt wurden.
3 Die Marke SooNahe hat sich seit ihrer Einführung 2008 zu einem wahren Renner in der Region und darüber hinaus entwickelt. Hier unterstützt das Regionalmanagement die auf reinem Ehrenamt basierenden Aktivitäten der Trägeroganisation (Regionalbündnis Soonwald Nahe und Hunsrück-Marketing) bei Qualitätsentwicklung und Vertriebsoptimierung.
Datenbank für SooNahe-Nutzer
2010 wurde eine Datenbank für alle Zeichennutzer und für die Produkte konzipiert und beim Wirtschaftsministerium zur Förderung eingereicht. Das Ministerium unterstützt die EDV durch eine Kastellauner Agentur mit 3000 Euro. Für 2011 soll der Schwerpunkt der Hilfe bei der Organisation und Durchführung von Qualitätskontrollen und der Qualifikation der Markenteilnehmer liegen.
Insgesamt sei das Regionalmanagement auf einem guten Weg, bilanzieren die beiden Landräte. Das beauftragte Büro Bischoff & Partner mit seinen Mitarbeitern Dr. Ulrich Wendt und Rüdiger Scheffer zeige ein hohes Engagement und erfülle die Erwartungen. Für 2011 erhoffen sich Diel und Fleck noch etwas mehr Vorzeigbares und mehr Fördermittel.