Doch zunächst galt es, Abschied zu nehmen: Adieu von der aktiven Arbeit sagten unter anderem die langjährige Moderatorin Uschi Böhm, Vereinsvize Carsten Pörksen und Urgestein Jürgen Günster, der fast 50 Jahre im Vorstand aktiv war. Dabei war er mehr oder weniger vom inzwischen verstorbenen Alex Jacob „gezwungen“ worden, Verantwortung zu übernehmen. „Als ich Alex Jacob fragte, was ich denn tun müsse, sagte dieser: Das muss Du nicht wissen.“
Die Verabschiedung hatte der amtierende Vorsitzende Alexander Jacob mit einem Versprechen verknüpft: „Um allen Gerüchten vorzubeugen, wird es auch künftig das Fischerstechen geben.“ Sicher zur Freude von Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP), der hoffte, dass es die Veranstaltung mindestens weitere 43 Jahre geben wird.
Zwar hatte der OB kein eigenes Team am Start, aber immerhin versuchte sich Parteifreund Christoph Anheuser als Stecher. Angst, Bekanntschaft mit den Nahefluten zu machen, hatte er nicht, zumal eine Niederlage durch ein kühlendes Bad in der Nahe leicht zu verschmerzen war. In diesem Jahr zählte das Fischerstechen fast 100 Teilnehmer, die sich miteinander messen wollten. Einige waren wieder fantasievoll gekleidet, so wie die Wikinger aus Pfaffen-Schwabenheim oder das OP-Team des Krankenhauses Marienwörth.
Natürlich sind die Stechen auf der Nahe der Höhepunkt der Veranstaltung. Damit dabei alles mit rechten Dingen zuging, taufte Neptun (Heiko Lange) die Stecherteams. In diesem Jahr trat der Meeresgott übrigens mit schwarzer Perücke auf, nachdem ihm die grüne im Vorjahr samt Dreizack entwendet wurde. Auch der OB durfte als Neptuns Assistent den neuen Dreizack mal halten.
Das dreitägige Fest bot weit mehr als die Stechen. So gab es Freitagabend mit den Candies und am Samstagabend mit Sound-Express Livemusik. Für Abwechslung sorgten das Stand-Up-Paddling-Rennen, das DLRG-Fackelschwimmen oder auch der Fischerkahnslalom auf der Nahe.
„All das wird im Ehrenamt gestemmt“, lobte der OB den Verkehrsverein. Wobei Alexander Jacob ein Kompliment an die Stadt zurückgab. „Die Stadt hat uns sehr unbürokratisch unterstützt“, sagte er. Fehlt nur noch, dass beim nächsten Fischerstechen im kommenden Jahr ein Team Stadtverwaltung mit einem Stecher Emanuel Letz an den Start geht.