„Wir waren nur eine ganz kurze Zeit unsicher, was werden wird“, berichtet Frank Jung. Schnell wurde dem Paar klar, dass die Kunden zu ihnen kommen. Dabei hätten sie eigentlich ihren Verkaufsladen nicht einmal schließen müssen, handelt es sich doch bei der Töpferei um einen Handwerksbetrieb. Einen Großteil ihrer Töpferware veräußern Ingrid und Frank Jung im Hausverkauf. Der lief – von kurzen Unterbrechungen abgesehen – wie gewohnt. Jahreszeitlich bedingt war Frühjahrs- und Gartenware gefragt. Die Kunden schätzen ihre Waren, weil es sich um echte Handarbeit handelt. Aufgrund der hohen Brenntemperatur von mehr als 1250 Grad sind ihre Töpferwaren extrem frosthart.
Während der eigene Betrieb beinahe wie gewohnt läuft – die Kunden müssen lediglich auf die Abstandsregeln achten – sorgt sich Frank Jung um seine vielen Kollegen, die ausschließlich von Märkten leben. Sie haben zurzeit so gut wie keine Einnahmen. Auch das Töpferehepaar Jung bietet auf Märkten seine Ware an und bedauert es, dass diese zurzeit nicht stattfinden, aber die Märkte sind eben nur ein Teilbereich der Münchwalder Töpferei. Fünf oder sechs Tagesmärkte und noch einmal so viele Mehrtagesmärkte besucht das Paar normalerweise.
Die Märkte sind für Jungs dennoch wichtig, denn hier trifft sich auch verstärkt Fachpublikum. „Wir brauchen die Märkte zur Werbung von Neukunden“, sagt Frank Jung. Daher werden er und seine Frau mit Öffnung der Märkte auch wieder reisen. Derweil wartet in der heimischen Töpferei genug Arbeit.
Die zweite Töpferei in Münchwald, die Töpferei Struthof von Albert Wingenter, hat bis vor Kurzem Einschränkungen durch Corona zu spüren bekommen. Lange Zeit durfte Wingenter keine Ware verkaufen, nun läuft der Verkauf langsam wieder an. Er produziert zwar nicht mehr, freut sich aber über Kunden, die an seinen Waren Gefallen finden. bj