Als nächsten Schritt wird man die Schüler mithilfe von Videos im Testen schulen, richtig losgehen soll es voraussichtlich erst in der kommenden Woche. Auch am Bad Kreuznacher Gymnasium am Römerkastell wurde der Montag erst einmal zur Orientierung genutzt: „Wir haben in einer Dienstbesprechung zunächst das Organisatorische geklärt und werden am Mittwoch starten. Bis dahin können die Lehrer die Schüler vorbereiten“, erzählt Schulleiter Ludger Föhrenbacher. Ähnlich sieht es am Lina-Hilger-Gymnasium aus: Auch dort wurden die Lehrer am Montag auf das Testen vorbereitet, der Unterricht lief daher online.
Die Schüler sollen ab dem heutigen Dienstag mit den Selbsttests vertraut gemacht werden und eine Einverständniserklärung bekommen, die von den Eltern unterschrieben wieder abzugeben ist. „Wir fangen heute noch nicht mit dem Testen an“, berichtet auch Birgit Schirmer-Lauterbach, Rektorin der Bad Kreuznacher Grundschule Kleiststraße, am Montag. Dort setzt man auch am heutigen Dienstag erst einmal auf Information: „Wir sprechen mit den Schülern darüber, warum die Tests notwendig sind und dass ein positives Ergebnis nicht unbedingt heißt, dass man auch wirklich infiziert ist. Wir wollen den Schülern damit ihre Sorgen nehmen.“
Tatsächlich scheint die Aussicht, sich in der Schule testen zu müssen, bei einigen Kindern Furcht auszulösen. „Heute Morgen sind einige Kinder mit Angst in die Schule gekommen und haben erzählt, dass sie nachts nicht gut schlafen konnten“, sagt Christine Riegler-Antoni, Leiterin der Grundschule Hackenheim. Es seien noch viele Fragen offen gewesen, und man habe die Kinder am Montag erst einmal pädagogisch auf die Testsituation vorbereitet.
Einige Eltern seien verunsichert und befürchteten, dass ihr Kind im Falle eines positiven Testergebnisses stigmatisiert werden oder sich bloßgestellt fühlen könnte, weiß Birgit Schirmer-Lauterbach. Ähnlich sieht es auch in Hackenheim aus: Dort haben gerade einmal 20 Prozent der Eltern die Einverständniserklärung zu den Selbsttests unterschrieben, berichtet Riegler-Antoni. Grundsätzlich begrüße sie die Selbsttests in der Schule zwar. Dafür benötige man jedoch unbedingt zusätzliches Personal und Räumlichkeiten. Eine Testung zu Hause hält die Schulleiterin für sinnvoller: „Unter den vorliegenden Umständen ist eine Testung im Elternhaus praktikabler. Sie ermöglicht neben der gewonnenen Unterrichtszeit auch das emotionale Auffangen eines positiv getesteten Kindes im Kreis der Familie. Das ist ein Anliegen, das häufig von den Eltern an uns herangetragen wird und weshalb einige Eltern die Einverständniserklärung nicht unterschreiben möchten.“ Eltern bereite es Sorge, dass ihr Kind mit einem positiven Testergebnis verunsichert werde und dann den Reaktionen des Umfeldes ausgesetzt sei. „Doch die Schule trägt Sorge dafür, dass es so weit gar nicht erst kommt: Positiv getestete Kinder werden sensibel von der Gruppe separiert und bis zum Abholen pädagogisch betreut“, kann Christine Riegler-Antoni Mütter und Väter beruhigen.