Schwerpunktthemen: Wirtschaftsentwicklung und auf VG-Ebene Einstieg in die Energiegewinnung - Bilanz der Fusion positiv
Christdemokraten gehen mit Ron Budschat ins Rennen: Wirtschaft und Energie als Schwerpunkte
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Ron Budschat ist CDU-Spitzenkandidat für die Wahl des Verbandsgemeinderates Nahe-Glan. Foto: Silke Jungbluth-Sepp
Silke Jungbluth-Sepp

Wer nach der Kommunalwahl auf den insgesamt 36 Sitzen im Verbandsgemeinderat Nahe-Glan Platz nehmen darf, entscheiden die Wähler am 9. Juni. Dabei haben sie die Auswahl unter insgesamt sieben Listen, die die Parteien und Wählergruppen an Nahe und Glan aufgestellt haben.

Die Christdemokraten gehen unter Führung von Ron Budschat ins Rennen. Bei der letzten Wahl konnten sie neun Mandate erringen. Bekannt ist Budschat aus seiner Zeit bei der Kreisverwaltung, wo er bis Sommer 2022 Leiter der Corona-Stabsstelle war. Nach einem Intermezzo bei der CDU-Landtagsfraktion arbeitet der 47-jährige Erzieher und Diakon seit September 2023 als Referent beim Landkreistag in Mainz – hat also beruflich weiterhin mit den Themen zu tun, die die Kommunen an Nahe und Glan umtreiben.

Energie und Wirtschaft

Der ehrenamtliche VG-Beigeordnete nennt im Gespräch mit dem Oeffentlichen Anzeiger einige Punkte, die aus Sicht der CDU nach der Wahl neu angegangen oder weiter vorangetrieben werden sollten. Vor allem sei es notwendig, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft neu aufzustellen, „damit wir als Verbandsgemeinde im Bereich Energiegewinnung selbst aktiv werden können“, etwa um öffentliche Gebäude mit Fotovoltaik auszustatten.

Wichtig sei zudem, dass man die Entwicklung von Industrie und Gewerbe im Blick behalte. Dies mache die Region attraktiv und ebenso die Finanzausstattung von VG und Kommunen. Zugleich sei klar, dass man vor Ort auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur bedingt Einfluss nehmen könne und ein Konjunktureinbruch auch bei den Steuereinnahmen durchschlägt.

„Die Verbandsgemeinde hat gut gewirtschaftet, die Umlage konnte gesenkt werden.“

Ron Budschat

Budschat zieht ein recht zufriedenes Fazit der Wahlperiode, die die erste seit der Fusion der früheren VGs Bad Sobernheim und Meisenheim war. „Die Verbandsgemeinde hat gut gewirtschaftet, die Umlage konnte gesenkt werden“. Dies helfe den Ortsgemeinden sehr. Bei der Feuerwehr ist die VG laut Budschat ebenfalls gut vorangekommen, einerseits beim Personal, andererseits bei den Gerätehäusern und was die geplante Erneuerung des Fuhrparks betrifft.

Dass es beim Zusammenwachsen der ehemaligen Meisenheimer und Sobernheimer sowohl im Rat als auch in der Verwaltung in Einzelfällen noch immer gelegentlich knirscht, kann der gebürtige Meddersheimer, der in Bad Sobernheim lebt, aus seiner Sicht nicht bestätigen. „Ich persönlich erlebe, dass die Zusammenarbeit mit Meisenheim gut läuft“, betont er. „In meiner Wahrnehmung ist die Fusion kein Thema mehr“.

„In meiner Wahrnehmung ist die Fusion kein Thema mehr.“

Ron Budschat

Er wisse aber, dass es auch andere Stimmen gibt. Es sei so, dass in der Verwaltung früher an vielen Stellen unterschiedlich gearbeitet wurde. Wichtig sei die Offenheit, dies zu sehen und dann das jeweils Beste für die Zukunft zu nutzen. Dies habe Zeit gebraucht, „man kann gewisse Dinge nicht erzwingen“.

Christian Flohr

Die scharf geführte Debatte über die Personalausstattung der Verwaltung war aus Budschats Sicht indes weniger eine Fusionsfrage, sondern eher eine Frage der jeweiligen Wahrnehmung der Ratsmitglieder und auch wie nah sie der Verwaltung und ihren Aufgaben sind. Er ist froh, dass für den aktuellen Haushalt ein Kompromiss gefunden wurde. Im Jahr zuvor hatte sich die CDU noch gegen neue Stellen ausgesprochen. „Bis zu einem gewissen Punkt konnte man dies tatsächlich diskutieren.“ Aber es sei wichtig, dass die Verwaltung weiter Dienstleister für die Bürger sein muss, betont er.

Die Diskussion, wie die Verwaltung organisatorisch und personell aufgestellt ist, werde auch in der neuen Legislaturperiode Thema bleiben, erwartet er. „Es muss aber nicht immer in Streit eskalieren, und ganz schwierig wird es, wenn es persönlich wird.“

Bundestrend wenig Einfluss

Dass die viel kritisierte Ampelpolitik in Bund und Land der Union bei den Kommunalwahlen helfen wird, glaubt Budschat nicht. „Es gibt vielleicht ein bisschen Rückenwind.“ Entscheidender seien die Personen vor Ort. „Regional werden Gesichter gewählt“, weiß er aus Erfahrung. Er geht davon aus, dass viele Wähler keine Listen ankreuzen, sondern sich auf dem Stimmzettel frei unter allen Gruppierungen die 36 Personen aussuchen, denen sie ihre Stimmen geben wollen.

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