„Ich bin überrascht und begeistert. Wir wollen junge Leute hier im Kreis halten, daher brauchen wir die junge Generation", schwärmt Otto Rubly (CDU), der amtierende Landrat des Kreises Kusel, über das vorläufige Wahlergebnis für den CDU-Kandidaten Johannes Huber, der nun am 9. März in die Stichwahl mit Jürgen Conrad (SPD) geht. Was Rubly jedoch Gedanken macht: „Das ist diese Blau-Einfärbung des Wahlergebnisses.“ Die AfD-Kandidatin Alejandra Catalina Monzon ist die drittstärkste Kraft in der Fünfergruppe der Bewerber.
Bei einer Wahlbeteiligung von 81,1 Prozent an der Landratswahl im Kreis Kusel erzielte Johannes Huber (CDU) aus Brücken 28,2 Prozent der abgegebenen Stimmen, Jürgen Conrad (SPD) aus Nanzdietschweiler 23,3 Prozent, Alejandra Catalina Monzon (AfD) aus Gries 22,8 Prozent, Thomas Danneck (Votum) aus Rammelsbach 14,9 Prozent, Helge Schwab (Freie Wähler) aus Hüffler 11,2 Prozent.

„Stärkster Kandidat und die Stichwahl – das war das Ziel, und wurde erreicht“, erfreut sich Johannes Huber (CDU) am vorläufigen Wahlergebnis. Er hofft, die Wähler motivieren zu können, dass sie noch ein zweites Mal zur Wahlurne gehen und ihm ihre Stimme geben.
Für Jürgen Conrad (SPD) ist die Landratswahl etwas überraschend verlaufen. Er hatte für Huber und Schwab mehr Zustimmung erwartet. "Aber es ist erschreckend und macht mir Angst und Sorge, dass die AfD bei der Bundestags- und der Landratswahl so stark ist", findet Conrad, Vizepräsident der SGD Süd. Was die Stichwahl am 9. März angeht, will er im soliden Umgang mit Johannes Huber, mit dem er seit Jahren in einer Big Band spielt, bleiben.

„Ich bin sehr stolz auf dieses Ergebnis, wir haben einen tollen Wahlkampf gemacht", freut sich Alejandra Catalina Monzon. Sie feierte am Wahlabend im Wirtshaus Schalander in Kusel den Erfolg. Die höchsten Werte (je 24 Prozent) erzielte sie in den Verbandsgemeinden Lauterecken-Wolfstein und Oberes Glantal. Auf die Frage, wie sie den Wahltag verbracht hat, meinte die Ärztin: „Ich habe ein paar Stunden gar nichts gemacht und nur die Sonne genossen."
Auch Thomas Danneck (Votum) sagt: „Ich bin überhaupt nicht geknickt. Im Gegenteil, ich bin stolz, dass wir so ein gutes Ergebnis eingefahren haben und nicht Letzter geworden sind, obwohl wir erst vor zehn Monaten die Partei gegründet haben." Auf keinen Fall werde er jetzt ruhig bleiben. „Wir wollen ein Zeichen nach Mainz setzen, haben eine Petition zur Grundsteuer B auf den Weg gebracht. Da bleibe ich auf jeden Fall weiter dran", kündigt Danneck an.
Helge Schwab, Landesvorsitzender der Freien Wähler und Bürgermeister von Hüffler, sieht das Wahlergebnis ganz nüchtern. Er sagt: „So ist das im Leben. Man bewirbt sich, wird geprüft und getestet und andere schneiden besser ab. Aber ich bin nicht enttäuscht, sehe das entspannt. Die Bürger im Kreis hatten die Wahl." Er hat am Wahltag mit der Familie den 75. Geburtstag seiner Schwiegermutter gefeiert und war abends im ZDF-Studio in Mainz zu Gast.
Bundestagswahl: SPD liegt bei den Erststimmen vorn
Im Wahlkreis 208, zu dem der Kreis Kusel zählt, kandidierten insgesamt folgende zehn Bewerber um ein Direktmandat im Bundestag. Matthias Mieves (SPD), Frank Burgdörfer (CDU), Lea Siegfried (Bündnis 90/Die Grünen), Christian Kopp (FDP), Sebastian Münzenmaier (AfD), Jasmin Awan (FW), Stefan Glander (Die Linke), Alexander Ulrich (BSW), Marvin Ballat (Volt), Arniko Meinhold (Bündnis Deutschland).
Die meisten Erststimmen (28,0 Prozent) erhielt bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 208 Matthias Mieves (SPD), der AfD-Kandidat Stefan Münzenmaier erzielte 25,5 Prozent und liegt damit vor dem CDU-Kandidaten Frank Burgdörfer (24,1 Prozent). Die Grünen kommen mit Lea Siegfried auf 5,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die FDP (Christian Kopp) bleibt mit 2,9 Prozent hinter Jasmin Awan (Freie Wähler) und Stefan Glander (Die Linke) mit jeweils 4,2 Prozent und Alexander Ulrich BSW mit 4,3 Prozent. Der Volt-Kandidat Marvin Ballat kommt auf 0,9 Prozent, Bündnis Deutschland (Arniko Meinhold) auf 0,3 Prozent. kx