Schon länger ist der B-420 Social Club Bad Kreuznach auf der Suche nach einem Vereinsheim. Eine Produktionsstätte hat der Vorstand, bestehend aus Sakda Stenzhorn (Vorsitzender), Can Christ (Zweiter Vorsitzender) und Fabien Spreitzer (Schatzmeister), in Bingen eingerichtet, nun fehlt noch das Vereinsheim beziehungsweise die Abgabestelle für die Cannabisblüten.
Eigentlich war das Hindernis für die drei jungen Männer bereits überwunden. In der Römerstraße haben sie ein Gebäude besichtigt und die Adresse an das Landesamt gemeldet, um eine Genehmigung zu erhalten. Denn das Vereinsheim muss mindestens 200 Meter Abstand zu Schulen, Spielplätzen sowie Kinder-und Jugendeinrichtungen einhalten. „Wir haben zuvor auch auf der Bubatzkarte geschaut, da war nichts eingezeichnet“, erklärt Can Christ. Auf dieser Online-Karte sind unter anderem die Abstände zu solchen Orten eingezeichnet.

Anschließend habe das zuständige Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung die Abstandsregelung nochmal geprüft und der Vorstand hat die Zustimmung bekommen, berichtet Christ weiter. „ Der Abstand wird bei Antragstellung überprüft und in Luftlinie gemessen“, steht dazu auf der Internetseite des Landesamts. Eine Woche später hat der Vorstand dann mitgeteilt bekommen, dass die Genehmigung für die Abgabestelle zurückgezogen werden muss, da sich ausgehend von der Ecke des Vereinsheims in 179 Metern Entfernung ein Spielplatz in der Planiger Straße befindet. Eine ärgerliche Situation, macht der 27-Jährige deutlich. „Wir hatten schon fix damit geplant.“
In kurzer Zeit müssen sie jetzt ein neues Vereinsheim finden, denn bald wollen sie auch die Stecklinge abgeben, was sie eben nur in der Abgabestelle, also dem Vereinsheim dürfen. Ansonsten müssten sie die Stecklinge ins Blütensortiment aufnehmen, was dann eine Überproduktion bedeuten würde, erläutert Christ. Das, was zu viel produziert ist, müsste am Ende dann entsorgt werden, erklärt er.

Cannabis Social Club Bad Kreuznach startet mit Anbau
Der B-420 Social Club Bad Kreuznach startet mit dem Anbau von Cannabis. Etwa sieben Monate hat der Vorstand auf die Lizenz gewartet.
Andere Gebäude, die sie im Blick hatten, sind mittlerweile teils auch schon anderweitig vermietet, sagt Fabien Spreitzer. Es gelte nun einen Vermieter zu finden, der nichts gegen das Vorhaben hat. „Wir starten quasi wieder bei null“, sagt der 26-Jährige. Am 1. Juli als Termin für die erste Blütenabgabe will der Vorstand aber weiterhin festhalten.
Besonders schade finden sie es, dass es in der Römerstraße nicht geklappt hat, weil sie dort in zentraler Lage gewesen wären. Gerade in Bad Kreuznach sei es ohnehin schwierig, ein Vereinsheim in der Innenstadt unter Berücksichtigung der Abstandsregelungen zu finden. „Ich finde es schade, dass wir dadurch in eine Ecke gedrängt werden“, betont Christ. Denn der Vorstand wolle über Cannabiskonsum aufklären und zeigen, dass legalisiert besser als kriminalisiert sei – und in dezentraler Lage zu sein widerspreche eben diesem Gedanken.