Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) per Bus im Kreis Bad Kreuznach unter der Regie der Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH (KRN) hat seine Geburtswehen überwunden und rollt im Jahr 2024 zur Zufriedenheit: Das berichtet Geschäftsführer Uwe Hiltmann Anfang Dezember dem Kreistag.
90.000 Fahrten pro Monat verzeichnet die KRN für 2024. Dabei sei eine „Fahrstabilität“ – also Fahrten ohne Ausfall – von 99,8 Prozent erreicht. Die Umsätze des zurückliegenden Jahres sind zudem gestiegen: Es wurde ein Plus von 10,7 Prozent auf 1,493 Millionen Euro von Januar bis Oktober erzielt (Summe aus Verkäufen und Abos). Den Löwenanteil machen die Schülerabos (865.000 Euro) und die rund 8800 Deutschland-Tickets (422.000 Euro) aus.
Kosten pro Fahrplankilometer gesenkt
Zudem hat es die KRN geschafft, die Kosten pro Fahrplankilometer zu senken: Für 2023 lag die Betriebsleistung bei 13,535 Millionen Fahrplankilometern. Daraus errechneten sich Kosten von gut 55 Millionen Euro oder 4,07 Euro pro gefahrenem Kilometer. Tatsächlich erreicht werden 2024 aber 4,03 Euro je Kilometer. „Die KRN hat die ihr gestellten Ziele mit 478.429 Euro übererfüllt“, so Hiltmann. Die Soll-Kosten lagen bei 55,074 Millionen Euro, die Ist-Kosten bei 54,595 Millionen Euro.
Für das Geschäftsjahr 2023 haben die kommunalen Aufgabenträger eine Überzahlung von rund 973.000 Euro an die KRN geleistet, im Jahr 2022 waren es sogar 1,237 Millionen Euro. Diese Beträge werden mit den Geschäftszahlen 2024 verrechnet. Für den Kreis Bad Kreuznach sind das 46,9 Prozent (14,231 Millionen Euro), für die Stadt 6,4 Prozent (1,93 Millionen Euro).
Ziele für 2025: Investitionen in die Busflotte und Betriebshöfe
Und wie geht’s 2025 weiter? Die Ziele der KRN lauten: Stabiles Fahrplanangebot, Investitionen in die Erneuerung der Busflotte und die Betriebshöfe Wörrstadt sowie Ringstraße. Vom Land wird die Finanzierung lokaler Linien erwartet (mit 15 Millionen Euro für ganz Rheinland-Pfalz, davon 10 Prozent für die KRN, etwa die Hälfte davon für den Kreis). Die Finanzierung des D-Tickets für 2025 wird als gesichert angesehen.
Lebensmittel bis vor die Haustür liefern
Lebensmittel bequem vor die Haustür: Das ist seit dem 1. November im Rahmen eines Modellprojekts in Winterburg, Winterbach, Ippenschied, Gebroth, Spall, Münchwald und Entenpfuhl möglich. Das gemeinsame Vorhaben haben Reinhard Koch, Vorsitzender des wirtschaftlichen Vereins Dorfladen am Soonwald, Uwe Hiltmann, Geschäftsführer der Kommunalverkehr Rhein-Nahe (KRN) und Landrätin Bettina Dickes auf den Weg gebracht. Am Modellprojekt können registrierte Kunden des Dorfladens am Soonwald teilnehmen: Sie bestellen telefonisch, und die Ware wird ihnen an die Haustür geliefert. Das übernimmt die KRN mit Rufbussen, die im Fahrplan vorgesehen sind und für die es feste Abfahrtszeiten am Dorfladen gibt. Die Testphase dauert drei Monate. Anschließend wird evaluiert, wie das Modellprojekt gelaufen ist, um es eventuell auf andere Dorfläden im Kreis auszuweiten.