Stiftung Rheingrafenstein vergibt Schüler- und Bürgerpreise in Bad Münster am Stein-Ebernburg
Bürgerpreise in Bad Münster vergeben: Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement
Die Bürgerpreisträger der Stiftung Rheingrafenstein 2022 sind Hamid Dehzad (links) und Chnutz vom Hopfen (rechts). Die Schülerpreise erhielten Annika Kraus (3. von links) und Daniel Bäumler (3. von rechts).
Josef Nürnberg

Bad Münster-Ebernburg. Seit mehr als 30 Jahren verleiht die Stiftung Rheingrafenstein Schüler- und Bürgerpreise an Menschen, die sich ehrenamtlich im Stadtteil engagieren. Da hier das Ehrenamt hochgehalten wird, ist die Auswahl an verdienten Ehrenamtlern groß. In diesem Jahr trifft es mit Hamid Dehzad und Chnutz vom Hopfen zwei Menschen, die jeder in Bad Münster am Stein-Ebernburg kennt.

Lesezeit 2 Minuten

Als Bademeister ist Dehzad eine Institution im Sole-Thermal-Freibad. Er ist mit seiner bestimmenden Art seit 1981 der gute Geist des Freibades, aber er verschreckt auch niemanden. Wie sehr er am Freibad hängt, wird daran deutlich, dass er, obwohl in Rente, nun schon seit zehn Jahren ehrenamtlich für die Schwimmbadgenossenschaft am Beckenrand steht und nach dem Rechten schaut.

Eine Glücksfall für das „Bürgerbad“

Laudator Baldur Stiehl nannte ihn einen „Meister der Motivation“ und einen „Glücksfall für das Bürgerbad“. Er verstehe es, ehrenamtliche Mitarbeiter für das Bad zu motivieren. Wobei Dehzad nicht nur während der Saison aktiv ist, sondern auch in den anderen Monaten, schließlich brauchen Bad und Technik immer Betreuung. „Hamid ist auch ein Meister der Gastfreundschaft, dem es wichtig ist, dass sich Menschen wohlfühlen“, sagte Stiel. Er erinnerte daran, dass in Deutschland 2500 Bademeister fehlen. Das Freibad in Bad Münster habe dank Dehzad jeden Sommer einen Bademeister und könne immer öffnen.

Die Laudatio für Chnutz vom Hopfen hielt der Vorsitzende des Verkehrsvereins Rheingrafenstein, Stefan Köhl. Denn der Geehrte ist seit Jahren Vorstandsmitglied in dem Verein. Köhl machte deutlich, dass er gar nicht all die Verdienste von Chnutz vom Hopfen würdigen könne, dafür sei er zu vielfältig engagiert. Er ist mit seinem langen Mantel und Hellebarde seit 1999 als Nachtwächter in Ebernburg unterwegs. Er hat sich aktiv an der Ausweisung des neuen Wanderwegenetzes beteiligt und ist seit 1990 mit einer Ausnahme jedes Jahr auf dem Mittelaltermarkt Ebernburg (von Torwache über Aufbauhilfe, Darsteller im Verein und erstes Lager 1990 auf der Turnierwiese, Leiter der Tanzgruppe mit Publikumstänzen bis zur Organisation) aktiv.

Zur rechten Zeit am rechten Ort

Von November 1996 bis Frühjahr 1998 war Chnutz vom Hopfen Regisseur und Autor des Kehrenbacher Knüppchen-Theaters. Dass er stets hilfsbereit ist, versteht sich ob seines Engagements von selbst. „Am liebsten um 9 Uhr abends statt um 9 Uhr morgens“, wusste Köhl. „Dann sind wir froh, dass wir nicht morgens früh zur Bürgerpreisverleihung eingeladen haben, sonst wäre Chnutz vielleicht gar nicht gekommen“, sagte die Stiftungsvorsitzende und Ortsvorsteherin Bettina Mackeprang. „Noch eine Ehrung – die Bürgerpreisverleihung – steht auf dem Programm. Es gibt Menschen, die sind stets zur rechten Zeit am rechten Ort, ohne dass sie dafür entlohnt werden“, sagte die Ortsvorsteherin. Die Preisverleihung diene dazu, das Ehrenamt ins Bewusstsein zu rücken.

Das Ehepaar Max und Hertha Kuna hätte immer daran gedacht, auch junge Menschen zu ehren, die sich ehrenamtlich engagieren. So wurden auch dieses Jahr wieder Schülerpreise vergeben. Für ihr Engagement an den Mitschülern erhielten Annika Kraus und Daniel Bäumler von der Realschule plus in Ebernburg den Schülerpreis. Die Laudatio für die beiden hielt die pädagogische Koordinatorin der Realschule, Sarah Proff.

Der Stiftungsratsvorsitzende Michael Dal Magro erinnerte an das Ehepaar Kuna und unterstrich, wie wichtig dem Stifterehepaar ehrenamtliches Engagement war. Die Stiftung handele durch die Bürgerpreisverleihung ganz im Sinne der Kunas.

7,1 Millionen Euro Förderzuschüsse

Im Bereich der Bürgerpreise wurden bisher rund 52.000 Euro verausgabt. 2022 wurden den beantragenden gemeinnützigen Körperschaften wie Vereine, Genossenschaften und den Kirchengemeinden 276.000 Euro an Fördermitteln bewilligt. Insgesamt hat die Stiftung bisher rund 7,1 Millionen Euro Förderzuschüsse gewährt.

Top-News aus der Region