Kosten für Infrastruktur
Brücke in Norheim: Bodenbelag müsste erneuert werden
Die Brücke zwischen Norheim und Ebernburg muss saniert werden. Doch wer die Sanierung zahlt und ob die VG Rüdesheim die ausstehenden Rücklagezahlungen noch rückwirkend einziehen kann, steht in den Sternen.
Josef Nürnberg

In Norheim, der ältesten Weinbaugemeinde an der Nahe, müsste der Bodenbelag der Fußgänger- und Fahrradwegbrücke zwischen Norheim und Ebernburg erneuert werden. Wie so oft, ist die Finanzierung das Problem – was noch in weiteren Fällen zutrifft.

Die älteste Weinbaugemeinde an der Nahe hat derzeit zahlreiche Baustellen, wie während der Ratssitzung am Dienstagabend deutlich wurde. Dazu zählen die noch nicht komplett funktionierende Straßenbeleuchtung, die Erstattung von Betriebskosten an auswärtige Kitas und die kombinierte Fußgänger- und Fahrradwegbrücke zwischen Norheim und Ebernburg, die in den 1980er-Jahren gebaut wurde, um Abwasser über die Nahe zu leiten.

Die Probleme sind der Gemeinde allerdings einfach auf die Füße gefallen. Immerhin könnte sich bei der Brücke, an der der Bodenbelag erneuert werden muss, etwas tun. Bürgermeister Uwe Sax ist zuversichtlich, dass es eine Lösung geben wird. Das Problem wäre längst nicht so groß, wenn die Verbandsgemeinde Rüdesheim nach Übernahme der Brücke im Zuge der Fusion die jährlich vereinbarten Unterhaltungssummen der drei Partner eingezogen hätte.

Stadt Bad Kreuznach will nicht zahlen

Norheim, die frühere Stadt Bad Münster am Stein-Ebernburg und die Verbandsgemeindewerke Bad Münster am Stein-Ebernburg hatten in die Unterhaltungsrücklage vor der Gebietsreform einen jährlichen Betrag eingezahlt. Wären die Beiträge zur Unterhaltungsrücklage nach der Gebietsreform weiter erhoben worden, stünden nun immerhin 35.000 Euro für die Erneuerung des Bohlenbelags zur Verfügung. Laut Martin Schwerbel, erster Beigeordneter der VG Rüdesheim, kostet die Erneuerung mindestens 50.000 Euro. Ortsbürgermeister Sax rechnet hingegen mit 70.000 Euro. Das Problem in dem Konstrukt ist eigentlich die Stadt Bad Kreuznach, die sich – obwohl Rechtsnachfolger der Stadt BME – wehrt, zu zahlen. Sax hofft, dass die VG Rüdesheim die Beiträge nun nachträglich erhebt. Wobei Schwerbel keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass die Stadt Bad Kreuznach in keinen neuen Vertrag mehr eintreten wird.

„Hier steht eine Brücke, die niemand haben will“, bilanzierte Sax. Auch seine Gemeinde lehnt dankend ab, denn Norheim sei der kleinste und schwächste Partner. Immerhin zeichnet sich insofern eine Lösung ab, dass künftig wieder eine Unterhaltungsrücklage gebildet werden soll. Hier könnten als Partner Norheim, die VG Rüdesheim und die Abwasserbetriebe der Stadt Bad Kreuznach jährlich jeweils 1000 Euro in einen Rücklagetopf einzahlen.

Brücke ist nicht nur für den Tourismus bedeutsam

Laut Schwerbel sei die Brücke für die Abwasserbetriebe der Stadt wichtig, laufen doch unter ihr die Abwasserleitungen. „Aber auch für den Tourismus ist die Brücke wichtig“, erklärte der Ortsbürgermeister.

Mehr als ärgerlich ist es für die Gemeinde, dass sie rund eine halbe Million Euro in die Erweiterung der katholischen Kita St. Hildegard gesteckt hat und der Träger, die katholische Kita gGmbH, Kinder ablehnt, weil sie nicht über genügend Personal verfügt. So muss die Gemeinde die Betriebskosten für Norheimer Kinder, die andere Kitas besuchen, diesen erstatten. Sax will darum ein Gespräch mit der Kita gGmbH führen. Langsam wird es auf Norheims Straßen übrigens wieder hell. Die Reparatur der Straßenbeleuchtung geht zügig voran.

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