Bockenau – Besser konnten die Bockenauer ihre Solidarität zur schwer krebskranken Jacqueline Beuscher (32) und ihren drei Kindern nicht zum Ausdruck bringen. Beim Benefizkonzert der Dorfmusikanten um Joachim Pauli war die evangelische Kirche voll besetzt: Es kamen viele Spenden zusammen.
Für Vorsitzenden Arno Engbarth und seine Musikanten war klar: „Als wir von der Notlage der Familie Beuscher erfuhren, haben wir uns spontan entschlossen, ein Konzert zu geben.“ Pfarrer Stefan Maus stellte das Gotteshaus kostenlos zur Verfügung. Ortsbürgermeister Jürgen Klotz ist der Initiator der Hilfsaktion für Jacqueline Beuscher. Er dankte stellvertretend Herbert Wirzius vom Förderverein „Lützelsoon“ Hennweiler, der sich in hohem Maße einbringe und vor allem Marion Seibert, die sich seit Monaten rührend um die Kinder von Jacqueline Beuscher, Julian, Katharina und Emilia-Louise, kümmere.
Die Bockenauer Dorfmusikanten präsentierten sich von ihrer besten Seite, nahmen die Gäste im Gotteshaus mit auf eine eineinhalbstündige musikalische Reise, von Karlheinz Seibert moderiert.
„Aphrodite“, eine Erzählung von der Göttin der Liebe und Schönheit, aus der griechischen Mythologie, eine Ouvertüre von Franz Watz, war das Eröffnungsstück des Konzertes, dem der „Grande Marche Italiano“, der „Florentiner Marsch“ folgte. Die in das Blasorchester eingearbeitete Solostimme für Piccolo-Flöte, übernahm Julia Gäns souverän. Zum Repertoire der Dorfmusikanten gehört auch Filmmusik – etwa „Blackdraft“, eine Geschichte über Feuerwehrleute, die täglich ihr Leben riskieren. Das Stück entwickele sich vom kleinen Flämmchen bis zum Inferno, wie es Karlheinz Seibert beschrieb. Auch „Starlight Express“ von Andrew Lloyd Webber, war zu hören.
Ein weiterer Höhepunkt der Filmmusik war der Western-Klassiker, das Potpourri „Moment for Morricone“, mit vielen bekannten Titeln. Es folgte der unter den Blasmusikern beliebte Marsch „Silberkondor“ und die „Jehlicka-Polka“, eine „Perle der Volksmusik“, extra für Blasorchester arrangiert.
Die musikalische Reise der Dorfmusikanten führte aber auch auf See. Mit „Pirates of the Carribean“ erzählten sie die Geschichte von Captain Jack Sparrow. Und sie begaben sich in die Zeit von Glasnost und Perestroika: „Leningrad“. Es handelt sich um ein Stück von Billy Joel, das 1989 entstand und von zwei Männern in Ost und West erzählt, die, als sie sich kennenlernen, merken, dass sie ganz normale Menschen sind; nichts von allen Klischees stimme.
Mit dem Stück „Abide with me“ endete das Benefizkonzert besinnlich. Die Kinder von Jacqueline Beuscher waren dabei, sagten „Danke“. Leider konnte ihre Muter nicht kommen, weil sie sich noch in Behandlung befindet. Der Sinn des Benefizkonzertes sah Karlheinz Seibert erfüllt: „Wir wollen helfen“. (khr)