Dr. Helmut Martin neuer Vorsitzender der CDU im Kreis Bad Kreuznach
Blick geht in Richtung der nächsten Wahlen: Dr. Helmut Martin neuer Vorsitzender Kreuznacher Kreis-CDU
Michael Cyfka (links) gratulierte seinem Nachfolger Dr. Helmut Martin, und hatte auch dessen Ehefrau Tanja im Blick (nicht im Bild). Foto: Rainer Gräff
Rainer Gräff

Mit einem „Rüdesheimer Ergebnis“, wie der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag und VG-Bürgermeister Markus Lüttger beim Gratulieren süffisant im Hinblick auf dort übliche Wahlkampferfolge bemerkte, wurde Dr. Helmut Martin zum neuen CDU-Kreisvorsitzenden gewählt. 86 von 87 Stimmberechtigten beim Kreisparteitag im Weingarten Lichtenberg auf der Bad Kreuznacher Pfingstwiese gaben am Montagabend Martin ihre Stimme, einmal wurde mit Nein votiert.

Damit tritt der Landtagsabgeordnete für zwei Jahre ein weiteres Amt an. Zu Beginn hatte der aus dem Amt scheidende Michael Cyfka kurz auf seine eigene, vierjährige Zeit als Kreisvorsitzender zurückgeblickt. Spekulationen rund um die Tatsache, dass er nicht mehr antrat, wies er zurück. Grund sei allein die hohe Arbeitsbelastung als Bürgermeister der fusionierten Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg, zu der demnächst wohl auch noch die Aufgabe als Beauftragter für die Gemeinde Schweppenhausen komme, solange dort kein Ortsbürgermeister zu finden ist.

In diesem Zusammenhang forderte er von der Landespolitik eine Änderung der Gemeindeordnung, um das Ehrenamt als Ortsbürgermeister in Sachen Zeitaufwand und Verantwortung für Interessenten beherrschbarer und auch attraktiver zu machen.

Die Landtagswahl sei für die CDU wenig erfolgreich verlaufen. Bei der Kommunalwahl sei die Partei aber mit 16 Sitzen stärkste Fraktion im Kreistag geblieben. Cyfka äußerte sich froh darüber, dass man mit MdB Julia Klöckner im Bund und MdL Helmut Martin im Land sowie Landrätin Bettina Dickes und Zweiter Kreisbeigeordneter Andrea Silvestri starke Vertreter habe. Er selbst bleibe im Bezirksvorstand und in der Kreisfraktion aktiv: „Die CDU ist in meinem Herzen – und das wird sie auch bleiben.“

Eine Aussprache zu seinem Bericht wurde aus der Mitgliederschaft nicht gewünscht. Julia Klöckner hatte aus ihrer Sitzungswoche in Berlin ein ausführliches Grußwort geschickt, das an alle Anwesenden verteilt, aber nicht verlesen wurde.

Cyfka dankte seinen Stellvertretern Erika Breckheimer, Ron Budschat und Sascha Wickert sowie der Geschäftsführerin Ulrike Lorenz – und diese ihm. Dann hatte der frisch gewählte Helmut Martin das Wort. Er sei vor fast 40 Jahren in die CDU eingetreten, weil die Partei unter Helmut Kohl für Freiheit und Demokratie, für Verantwortung gegenüber der Schöpfung und den folgenden Generation stand und stehe.

Die CDU stehe auch dafür, das sei ihm wichtig, scheinbar Gegensätzliches zusammenzuführen. „Aber wenn die CDU gebraucht wird, dann muss sie auch Wahlen gewinnen“, sagte der neue Kreisvorsitzende und richtete den Blick auf kommende Urnengänge in den Kommunen wie im Land und Bund. Es gelte, generell Menschen wieder für Politik zu interessieren. Das brauche neue Ideen und Formate, verbesserte Vernetzung und auch die Stärkung und Beteiligung der Vereinigungen innerhalb der Partei. Dafür trete er ein und das wolle er forcieren. Einen guten Ansatz sieht er beispielsweise in Gesprächsangeboten wie seinem „Mensch, Martin!“.

Zu seinen Ideen zählt auch ein „Mitmachparteitag“ vor den nächsten Kommunalwahlen. Politik solle Spaß machen, „dazu müssen wir einig, engagiert und lernbereit sein“.

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