Arbeitskreis Schulewirtschaft besuchte das Baucenter Fey in Kirn - Bisher geringe Fluktuation beim Personal
Besuch im Baucenter Fey in Kirn: Junge Leute zeigen kaum Interesse an der Ausbildung
Der Arbeitskreis Schulewirtschaft Kirn/Idar-Oberstein bei der Betriebsbesichtigung im Kirner Baucenter Fey. Inhaber Joachim Fey (rechts) erklärt, was Profis in dem 17.000 Quadratmeter großen Lager kaufen können.
Baucenter/privat

Der Arbeitskreis Schulewirtschaft war zu Gast beim Baustoffunternehmen in Kirn. Dort fehlen die jungen Auszubildenden. Wie kann man das Problem lösen?

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All die Jahre hatte Joachim Fey keine Probleme, neue Auszubildende zu finden. Doch jetzt könne auch er sich nicht mehr darauf verlassen, dass sich genug geeignete junge Menschen für eine Lehre in seinem Kirner Baucenter interessieren, sagt der Inhaber von Fey und Co. Baustoffe.

Oft passten die Ausbildungssuchenden auch nicht zum Jobprofil. Mit dieser Aussage stieß er beim Treffen des Arbeitskreises Schulewirtschaft Kirn/Idar-Oberstein auf offene Ohren.

Führerschein ist Pflicht

Wer bei Fey eine Ausbildung anfangen möchte, sollte auf jeden Fall 18 Jahre alt sein und einen Führerschein besitzen. Denn – das machte die Besichtigung des 500 Meter langen, aber sehr schmalen Außenlagers deutlich – ohne Führerschein geht hier wenig. Zumindest wenn man sich für eine Lehre im Bereich Lager und Logistik, also abseits des Büros, entscheidet. Klar ist auch, dass es hier ohne einen Gabelstaplerschein nicht funktionieren kann.

Für Kerstin Pusch, Direktorin der Realschule Kirn, war klar: Ihre Schützlinge sind bei den Anforderungen schon mal draußen – zumindest direkt nach dem regulären Schulabschluss. Der anschließende Besuch einer Berufsbildenden Schule könnte zumindest die Zeit bis zum 18. Geburtstag schließen.

1993 vom Vater übernommen

Die Kunden des Baucenters sind zu rund 80 Prozent Profis. Vor allem Dachdecker und Zimmerleute schätzen das Angebot, das in dem Lager auf dem Bahndamm vorgehalten wird, erklärte Fey bei der Besichtigung seines Außenlagers. Waren im Wert von 1,5 bis 2 Millionen Euro liegen hier unter freiem Himmel oder im überdachten Lagerbereich. Zu Lieferengpässen sei es bisher nicht gekommen. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung kauft Fey geschickt ein, sodass das Center auch in der Corona-Zeit und darüber hinaus noch lieferfähig ist – zumindest was die Stammkunden betrifft.

Joachim Fey hat das Geschäft 1993 von seinem Vater übernommen. Seit 1989 ist das Unternehmen in Kirn ansässig. Fey beschäftigt zurzeit 23 Mitarbeiter, darunter drei Lehrlinge. Ausgebildet werden hier Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement, Einzelhandelskaufleute, Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik. Fey ist besonders stolz darauf, dass die Fluktuation sehr gering ist. Das zeige ihm, dass in seinem Betrieb die Work-Life-Balance offensichtlich stimmt.

Exakt 33 Arbeitskreise Schulewirtschaft gibt es in Rheinland-Pfalz. Sie treffen sich regelmäßig in regionalen Arbeitskreisen, um Schul- und Arbeitswelten miteinander zu verbinden und Schülern vor Ort eine Perspektive beim Übergang von der Schule in das Arbeitsleben zu bieten. Im hiesigen Arbeitskreis ist Thomas Bursian der Arbeitskreisleiter Schule und Rolf Schneider Arbeitskreisleiter Wirtschaft.

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