Zwei solide Rechen im Welschbach sollen die Stauengstelle entschärfen
Besserer Hochwasserschutz für Stromberg: Rechen im Welschbach sollen Engstelle entschärfen
Der Grobrechen (im Hintergrund) sowie ein Feinrechen sollen das Stadtgebiet künftig vor Überflutungen schützen, hoffen Claus-Werner Dapper (von links), Andreas Ruhl und Michael Cyfka.
Jens Fink

Stromberg. Zwei im Bett des Welschbachs installierte Bauwerke sollen in Zukunft das Zentrum der Michelstadt wirksam vor Überflutungen schützen.

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Noch gut in Erinnerung ist das verheerende Hochwasser von 2016, das nach einem extremen Starkregen die Ortsmitte von Stromberg überflutete. Aufgrund von aufgestautem Geröll und angeschwemmtem Holz hatte sich das Wasser im Welschbach an der Engstelle unterhalb der Talstraße aufgestaut und floss dadurch in den Innenstadtbereich.

Rechen ständig freihalten

Um zu verhindern, das der schmale Durchlass an der Talstraße 1 erneut zur Katastrophe führt, wurden nun im Zuge des 2018 erstellten Hochwasserschutzkonzepts ein Grobrechen am Ortsrand und ein Feinrechen unweit der Engstelle an der Talstraße im Bachbett installiert. „Die beiden Rechen verhindern, dass sich Geröll unterhalb der Talstraße ansammelt und sich hier das Wasser staut“, erläuterte Stadtbürgermeister Claus-Werner Dapper bei der Besichtigung der beiden Bauwerke.

Zunächst soll der auf Höhe des Friedhofs im Welschbach eingelassene Grobrechen größeres Geröll und Baumstämme von der Innerortslage fernhalten. Der Rechen besteht aus 16 soliden, je 8,50 Meter langen Stahlstangen mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern, die 6,50 Meter tief in das Bachbett eingetrieben wurden. Dieser Grobrechen sei derart solide und so dimensioniert, dass sich bei einem Hochwasser das Totholz bis zur Oberkante des Rechens aufstauen könne und trotzdem noch ein fünf Meter langer Baumstamm mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern mit einer Fließgeschwindigkeit von 18 km/h gegen die Anlage prallen könne, ohne dass diese nachgibt, erläuterte Andreas Ruhl vom Bauamt der Verbandsgemeinde. Der zweite, aus zwei hintereinander installierten Gittern bestehende Feinrechen ist 20 Meter vom Durchfluss entfernt an der Talstraße installiert und soll verhindern, dass noch kleineres Geröll und anderes Schwemmgut bis zur Engstelle gelangt, erläuterte Ruhl.

Ruf nach Retentionsflächen

Mit dieser innerhalb von zwei Monaten durchgeführten Baumaßnahme werde der Schutz der Innenstadt wesentlich verstärkt, wertete Bürgermeister Michael Cyfka. Die Kosten für den Feinrechen betragen 70.000 Euro, wovon der Landesbetrieb Mobilität 50 Prozent übernehme. Der Grobrechen kostete 195.000 Euro, informierte Ruhl. Die VG, zuständig für die Unterhaltung des Welschbachs, werde das Gewässer und hier speziell den Bereich der Engstelle sowie vor den beiden Rechen ständig freihalten.

Natürlich könne es trotz der beiden Bauwerke letztlich keinen hundertprozentigen Schutz vor einem verheerenden Hochwasser geben, sagte Dapper. Umso wichtiger sei es, bereits im Vorfeld Wassermassen aus dem Stadtbereich fernzuhalten. „Daher müssen wir im oberen Bereich des Welschbachs weit vor der Ortslage aktiv werden und Retentionsräume schaffen, in denen sich das Wasser ausbreiten kann. Diese Flächen sind durchaus vorhanden“, meinte Dapper. Zudem werde darauf geachtet, dass im Bereich der Raststätte an der A 61 nicht zu viel Fläche versiegelt werde, damit die hier geplanten Regenrückhaltebecken nicht überlastet werden.

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