Draisinenbrücken und Straßensperrung bereiten Sorgen - Streit wegen Nutzung des Dorfladens durch "Omas for Future"
Bei den Odernheimern liegen die Nerven blank: Draisinenbrücken bleiben Ärgernis
img_0341a
Am Naheradweg hinter Bretzenheim sperrt ein Schild die Brücke für Reiter. Das könnte auch die Lösung für die noch immer für Fußgänger gesperrte Odernheimer Draisinenbrücke sein. Foto: Wilhelm Meyer
Wilhelm Meyer

Zwar rollen die Draisinen wieder über die Odernheimer Brücken. Doch Fußgänger bleiben noch immer außen vor, weil die Übergänge weiterhin gesperrt sind. Wer trotzdem hinüber will,  muss neben den Gleisen über den Schotter balancieren.

Bei der aktuellen Ratssitzung in Odernheim standen mehr drängende Probleme als sonst im Zentrum der „Anfragen der Ratsmitglieder“. Der Zustand der Draisinenbrücken und deren beschränkte Nutzbarkeit für Fußgänger geht nicht allein den Odernheimer auf die Nerven. Doch der Gemeinde seien die Hände gebunden, sagte Ortsbürgermeister Achim Schick. Sie sei ebenso wenig zuständig wie die Verbandsgemeinde.

Posse zu Lasten der Odernheimer?

Derzeit kann man gerade eben so neben dem Gleis über Schotter – noch dazu verbotswidrig – die Brücken nutzen. Das Absurde sei, dass ohne den Einbruch des Pferdes alles beim Alten geblieben wäre, sagte Schick. Er frage sich, welch eine Posse da zu Lasten der Odernheimer gespielt werde.

Ein Schild „Keine Pferde“ hätte gereicht, meinte auch SPD-Fraktionssprecher Hans-Jörg Lenhoff. Beispiele wie das der Staudernheimer Brücke zeigten, wie es gehe. Dort sei der Fußweg frei, auch wenn er an den Seiten weit schlechter in Schuss sei als in Odernheim. Einzig das Loch nach dem Durchbruch mit dem Pferd müsste endlich repariert werden.

Straßensperrung macht Sorgen

Sorgen macht den Odernheimern die angekündigte Sperrung der Kreisstraße Richtung Oberstreit/Waldböckelheim. Vor allem das Abschneiden der Verbindung nach Bad Sobernheim bedeute einen tiefen Einschnitt. Die nach den großen Ferien für acht bis zehn Wochen angesetzte Sperrung an der Staudernheimer Bahnbrücke werde mit Umwegen von beträchtlicher Entfernung verbunden sein. Federführend sind der Landesbetrieb Mobilität und die Bahn.

Dorfladen wird zum Aufreger

Zum Aufreger ist in Odernheim der Dorfladen geworden. Einige Ratsmitglieder kritisieren, dass dort Veranstaltungen stattfinden und sich Gruppen treffen. Entzündet hatte sich der Konflikt, als sich die „Omas for Future“ vor Weihnachten im Laden treffen wollten

Eine der Frauen, die sich im Verkauf engagieren, ist auch bei den „Omas for Future“ aktiv. Insgesamt stellt sich die Gruppe vor, dass der Laden ein Treffpunkt für Aktivitäten sein sollte – und ernten Widerspruch. Der Gruppe seien die gemeindeeigenen Räume zu günstigen Bedingungen zur Verfügung gestellt worden, aber eben nur zum Verkauf ihrer Waren, nicht zu Geselligkeiten oder Gruppentreffen, befand Rüdiger Gödel (CDU). Das sei vertraglich nicht vorgesehen, machte auch Lenhoff deutlich.

Geschäft oder Treffpunkt?

Die Aktiven den Dorfladen sehen das anders. Nach Vorstellung von Katinka Peerenboom soll ein solcher Laden eben auch Treffpunkt und Kommunikationsort sein. Sie erinnerte an die vom Land und der Gemeinde unterstützte Machbarkeitsstudie von „M-Punkt RLP“. Bei „kreativem und einfallsreichem Betreiben“ könnte ein Odernheimer Nachbarschaftsladen durchaus ein Renner werden, heißt es darin. Der Arbeitskreis strebe ja weitere attraktive soziale Angebote an, beispielsweise ein Dorfcafé. Genau so werde der Dorfladen nicht nur von den Betreibern verstanden, meinte Stefan Hartmann. Sein Vorschlag, sich einmal zusammenzusetzen und gemeinsam zu überlegen, wie es weitergehen könne, stieß auf allgemeine Zustimmung.

Top-News aus der Region