Lauterecken – Eine Premiere, die wohl auch ein Abschied ist: Die Stadt bereitet sich auf das Feierliche Gelöbnis der Bundeswehr am Donnerstag, 9. Dezember, 15.30 Uhr, auf dem Veldenzplatz vor. „Es wird eines unserer letzten feierlichen Gelöbnisse sein, bevor die Wehrpflicht ausgesetzt wird“, ordnete Presseoffizier Hauptmann Raimund Heilig das Ereignis ein.
Heilig unterstrich die „Ehre, dass die Gelöbnisrede von Ministerpräsident Kurt Beck gehalten wird: Das zeigt die Verbundenheit der Politik zu unseren Soldaten“.
82 Wehrdienstleistende der 7. Batterie des Artillerielehrregiments 345 aus Kusel und weitere 72 Männer und Frauen der 3. Rekruten-Kompanie aus Idar-Oberstein werden auf die Werte der Bundesrepublik vereidigt. Die Zeremonie wird etwa eine Stunde dauern. Das Heeresmusik-Korps 300 aus Koblenz ist dabei. Oberstleutnant Lutz Altekrüger, stellvertretender Regiments-Kommandeur, wird sprechen. Zentrales Element des Gelöbnisses ist die gemeinsam gesprochene Formel: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, (so wahr mir Gott helfe)“.
Hauptmann Heilig erklärt: „Der religiöse Zusatz ist freiwillig.“ Die Rekruten, die sich weigerten, das Gelöbnis abzulegen, seien dadurch von Beförderungen im Mannschaftsdienstgrad ausgeschlossen. Doch sei das eine verschwindend geringe Minderheit, denn: „Diejenigen, die damit ein Problem haben, kommen erst gar nicht zur Bundeswehr“, weiß der Presseoffizier. Übrigens: Kurt Beck war Ende Juni 2010 bereits beim Tag der offenen Tür zu Gast beim Artillerielehrregiment 345. Das wiederholte Interesse aus Mainz deutete Erster Kreisbeigeordneter Volker Schlegel als „Zeichen, dass es dort ein Interesse am Erhalt des Bundeswehr-Standorts Kusel gibt“.
Bekanntlich wird nicht nur die Wehrpflicht ausgesetzt; auch viele kleinere Kasernen-Standorte stehen vor dem Aus. „Es ist wichtig, dass der Ministerpräsident zur Zeremonie kommt und kund tut, dass der Bundeswehrstandort für den Kreis Kusel wichtig ist.“ Schlegel sagte seine Teilnahme am Gelöbnis in Lauterecken zu. Er denkt, „dass etwas fehlen wird, wenn die Gelöbnisse künftig nicht mehr stattfinden“. Diese Veranstaltungen seien stets für alle Beteiligten besonders beeindruckend gewesen, gerade, wenn sie in einer Gemeinden stattfänden.
Der Stadt Lauterecken gönnt der Stellvertreter des Landrats den erstmaligen „Zuschlag“ für das Gelöbnis und hofft, dass der Veldenzplatz für die Hunderte von Personen groß genug ist.
Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer freut sich darauf, an einem Tag die Bundeswehr und den Ministerpräsidenten in der 2100 großen Veldenzstadt begrüßen zu können. Die Stadtspitze habe sich mit Nachdruck um das Ereignis beworben und mit dem Veldenzplatz den idealen Platz reserviert. „Denn die Bundeswehr will sich in die Gesellschaft integrieren und dafür ist kein Platz besser geeignet, als der Platz im Herzen der Stadt.“
Eine Koordinierungskommission hat den Ablauf am 9. Dezember minutiös geplant. Und wenn Kurt Beck schon mal in der Veldenzstadt sei, könne er auch gleich die Erfolge der Stadtsanierung besichtigen, denkt sich Steinhauer.