Sein politisches Ziel sei es, die Bauern unabhängig von Subventionen zu machen, so Wissing. Den „Triple-Feiertag“ im DLR nutzten zudem die Landfrauen des Verbandes Rheinland-Nassau, die unter anderem mit Wissing und dem stellvertretenden CDU-Landeschef Christian Baldauf zum Auftakt ihrer Kampagne „Landfrauen starten durch“ über aktuelle Themen im ländlichen Raum diskutierten. Schwerpunkt beim Tag der offenen Tür in den DLR-Abteilungen war das Zukunftsthema „Digitalisierung in der Landwirtschaft.“ Sehr großer Nachfrage erfreut sich die Agrarmeteorologie, die nicht nur von Landwirten geschätzt wird. Die Wetterdaten und Handlungsempfehlungen der Fachleute rufen Obst- und Weinbauern, Landwirte, Imker und Hausgärtner ab. Im Schnitt verzeichnet die Abteilung rund 30.000 Zugriffe täglich auf die Webseite, die auch einen Frostalarm-Service bietet.
Sehr hohe Zugriffsdaten verzeichnet ebenfalls das Informationsportal des Fachzentrums für Bienen und Imkerei. „Wir können den Imkern den idealen Zeitpunkt für die Bekämpfung der Varroamilbe mitteilen oder auf den Tag genau den Beginn des Bienenjahres“, erläuterte Christoph Otten vom Fachzentrum in Mayen. Den Genussaspekt der Landwirtschaft stellte die Gruppe Pflanzenbau und Ernährung mit ihrer Präsentation „Vom Korn zum Bier“ in den Vordergrund. Die Abteilung führt in verschiedenen Regionen des Landes Feldversuche mit neuen Kulturen und Sorten durch und erprobt Produktionsverfahren. Die Resultate sind Grundlagen für die Beratung der Landwirte. Beim Praxisprojekt der Gruppe zum Bauernmarkt standen Hopfen und Malz im Mittelpunkt. Die Brauexperten Jens Hell und Alexander Hohrein demonstrierten mit dem „Bad Kreuznacher Urpils“ alle Stationen des Brauprozesses. Autonomes Fahren geht auch im Weinberg, zeigte die Vorführung von Matthias Schächter, der eine selbstfahrende Raupe, bestückt mit einem Mulcher, in die Rebzeilen des Staatsweingutes schickte. Das intelligente Fahrzeug kann auch zum Ausbringen von Pflanzenschutzmittel einschließlich Dokumentation eingesetzt werden. Ein wichtiges Arbeitsgerät im Steillagenweinbau könnten Drohnen werden. Freimut Stephan vom DLR Mosel konnte die Sprühdrohne zwar nicht in der praktischen Anwendung zeigen, aber vom bisher positiven Ergebnis des Forschungsprojektes berichten. Den Besuchern boten die über 100 Stände des Bauernmarktes reiche Auswahl für den Einkauf oder für den Imbiss vor Ort.Christine Jäckel