Sommerfest der Wirtschaft
Bangen und Hoffen bei den Bad Kreuznacher Unternehmern
Vor Genuss und Smalltalk lauschten die mehr als 400 Gäste den einführenden Worten.
Rainer Gräff

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. In Bad Kreuznachs Gesellschaft gilt das jährlich auch für das Sommerfest der Wirtschaft.

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Auch das zwölfte Sommerfest der Wirtschaft der Regionalinitiative Rhein-Nahe-Hunsrück war von der Sonne verwöhnt. Rund 400 Gäste feierten im Garten des Museums Römervilla sich und das Leben, diskutierten dabei wichtige Fragen der Zeit und strickten an ihren Netzwerken. Die Rahmenbedingungen hätten besser nicht sein können. Nach einem durchwachsenen Freitag war es am Abend mollig warm. Vor allem Männer schützten ihr mehr oder weniger vorhandenes Haupthaar mit Hüten, vorwiegend aus Stroh, während der Trend zur Kopfbedeckung bei den Damen im Vergleich zur Vergangenheit deutlich rückläufig scheint.

Natürlich gab es aber auch ernstere Töne. Die lieferte als Vorsitzender der Regionalinitiative wie stets Stefan Langenfeld. Diesmal hatte er gar eine prominente Grußwortgeberin an seiner Seite: die heimische Bundestagsabgeordnete und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Natürlich knisterte auch Geld in der Kasse: Der Erlös des Verkaufs von Charity-Bändchen und weitere Spenden kommen Vereinsinitiativen für Inklusionssport in den drei Landkreisen zu.

Mahnungen und Hoffnungszeichen gleichermaßen

Harmonisch präsentierten sich Julia Klöckner und Stefan Langenfeld - allerdings nicht als Volksmusikduo, wie das Foto vermuten lassen könnte, sondern als Redner beim Sommerfest der Wirtschaft 2025.
Rainer Gräff

Unsicherheit und Hoffnung – unter diese beiden Überschriften stellte Stefan Langenfeld seine Begrüßungsansprache. Die Unsicherheit machte er an den Kriegen in der Welt, den gezielten Angriffen auf Rechtsstaatlichkeit und Demokratie (wie in den USA, in Polen oder Ungarn) sowie an den Herausforderungen der künstlichen Intelligenz (KI) fest. Hoffnungszeichen waren für den Vorsitzenden der Regionalinitiative, dass die USA dafür sorgte, dass Europa merke, wieder für sich selbst sorgen zu müssen. Und dass sich in der Folge die EU um große Dinge kümmern müsse, statt sich um Regeln für kleine Dinge zu bemühen. Und: Deutschland habe wieder eine etwas wirtschaftsfreundlichere Regierung.

„Wer heute Abend hier nicht glücklich ist, hat es auch sonst schwer im Leben.“
Stefan Langenfeld

Langenfeld forderte dazu auf, wieder mehr Augenmerk auf das Erwirtschaften als auf das Verteilen zu lenken. Stets seien die Wünsche größer als die Möglichkeiten. Da gelte es auch, sich weniger zu gönnen – etwa bei Subventionen und Sozialleistungen. Unternehmen müssten effektiver, innovativer und besser werden, und die Politik müsse die Rahmenbedingungen dafür schaffen, sagte der Chef der Creditreform. Dann kam Langenfeld auf die Leichtigkeit des Lebens zurück: „Wer heute Abend nicht glücklich ist, hat es auch sonst schwer im Leben.“

Mit Live-Cooking und Gegrilltem verwöhnte das Team von Partyservice Creative Göckel die Gäste.
Rainer Gräff

Julia Klöckner sprach zu den Werten der Demokratie, die es zu verteidigen gelte, und zum Zusammenhalt in der Gesellschaft, der Rolle des Unternehmertums und der Bedeutung von Heimat. Den Rednern lauschten im tollen Ambiente des Gartens der Römervilla Stammgäste wie das Jubilarehepaar Ingrid und Herbert Wirzius, aber auch „Neulinge“ wie die Leiterin der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach, Edeltraud Nikodemus, sowie die „üblichen Verdächtigen“ aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Verwöhnt wurden sie von der Musik der Bigband Sound Express, dem Catering von Partyservice Creative Göckel aus Winzenheim sowie ausgewählten Weinen, Bieren und sonstigen Getränken aus der Region und weiteren Annehmlichkeiten.

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