Neues Preistableau fürs nächste Jahr: Gas wird im kommenden Winter zwar nicht knapp, dafür aber sehr teuer
Bad Kreuznacher Stadtwerke schlagen auf: Rund 80 Prozent mehr für Gas
In Zukunft überlegt man sich zweimal, ob man das Licht anknipst oder lieber doch nicht. Wie überall steigen auch die Preise des Bad Kreuznacher Energieversorgers – zwar vergleichsweise moderat, aber schmerzhaft. Foto: Marian Ristow
Marian Ristow

Die Energiekrise und die unsichere Gasversorgung macht sich auch in Bad Kreuznach spürbar bemerkbar. Ab kommendem Jahr sollen die Kosten drastisch steigen.

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Strompreise in der Grundversorgung ab dem 01.01.2023

Verbrauchspreis

  • Haushalt: 42,02 Euro Cent/kWh
  • Gewerbe: 42,02 Euro Cent/kWh
  • Durchschnittspreisbegrenzung: 58,54 Cent/kWh
  • NT bei Zeitzonentarif (22 bis 7 Uhr, max. 8h): 37,57 Cent/kWh

Grundpreis

  • Verrechnungspreis: 107,94 Euro/Jahr
  • Leistungspreis: 45,60 Euro/Jahr
  • Zuschlag bei Zeitzonentarif: 51,11 Euro/Jahr
  • Zuschlag bei Leistungsmessung: 25,55 Euro

Verrechnungspreis für Zusatzgeräte

  • Stromwandler 43,80 Euro/Jahr
  • Tarifschaltung 29,20 Euro/Jahr
  • Münzzähler und ähnliche Geräte 43,80 Euro

Beim Strom gelten 19 Prozent Mehrwertsteuer. ri

Die meisten der 30.000 Briefe sind verschickt, das neue Preistableau ist veröffentlicht und wie überall in der Republik werden die Verbraucher auch in Bad Kreuznach künftig Bekanntschaft mit drastisch gestiegenen Preisen für Strom und Gas machen. Auch die Unternehmensgruppe Kreuznacher Stadtwerke muss der Entwicklung Tribut zollen und die Preise erhöhen.

In der Sparte Gas sind es Mehrkosten teils mehr als 80 Prozent (in der mittleren Kategorie der Grundversorgung von 10,58 Cent pro Kilowattstunde auf 18, 69 Cent), beim Strom rund 40 Prozent (bei Haushalten von 30,63 Cent pro Kilowattstunde auf 42,02 Cent) drauf. „Damit sind unsere Erhöhungen im Vergleich zu anderen Energieversorgern noch vergleichsweise moderat“, sagt Geschäftsführer Christoph Nath.

Die Entwicklungen auf dem globalen Energiemarkt sind hinlänglich bekannt, die einzige Möglichkeit, dem zu begegnen, sei, clever und möglichst vorausschauend Energie einzukaufen – risikoavers nennt Nath das. „Unsere Beschaffungsstrategie war richtig, wir kaufen bis zu drei Jahre im Voraus.“

Doch auch das schützt nicht vor gravierenden Erhöhungen. „Es ist schon viel Verunsicherung spürbar, panische Anrufe unserer Kunden erreichen uns aber nicht“, weiß Vertriebschef Dirk Alsentzer.

Vor dem Wechsel von Gas- zu Stromwärme, erzeugt durch Heizlüfter und Konvektoren, warnen die Verantwortlichen. „Wer eine Gasheizung hat, sollte die auch nutzen. Wer konstant über die Strom seine Wohnung heizt, der wird am Ende mehr bezahlen“, ist sich Christoph Nath sicher. Außerdem sei es mehr als fraglich, ob die Haus- und Quartiersstromsicherungen es überhaupt zuließen.

Kein gutes Zeugnis stellen Nath und Alsentzer dem Wankelmut auf der Berliner Regierungsbank aus. „Vieles wird schnell entschieden, die Energieversorger müssen dann sehen, wie sie es umgesetzt kriegen.“ Und notfalls wieder korrigieren, so wie bei der wieder einkassierten Gasumlage.

Gaspreise in der Grundversorgung ab dem 01.01.2023

Preisstufe 1 (Kleinstverbrauch bis 2460 kWh)

  • Arbeitspreis: 20,02 Cent/kWh
  • Jahresgrundpreis: 32,86 Euro/Jahr

Preisstufe 2 (Verbrauch von 2460 kWh bis 13 363 kWh, eine Wohnung mit eigenem Zähler verbraucht rund 10 000 kWh pro Jahr)

  • Arbeitspreis: 18,69 Cent/kWh
  • Jahresgrundpreis: 65,61 Euro/Jahr

Preisstufe 3 (Verbrauch über 13 363 kWh, ein klassisches Einfamilienhaus verbraucht pro Jahr rund 20 000 kWh)

  • Arbeitspreis: 17,84 Cent/kWh
  • Jahresgrundpreis: 179,76 Euro/Jahr

Beim Gaspreis ist der verringerte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent einkalkuliert. ri

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