Die ersten beiden Bauabschnitte realisierte der Neu-Isenburger Projektentwickler Schoofs für die Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück, beim dritten macht es Schoofs allein. Das als Salinenquartier betitelte Wohnprojekt wird optisch einiges hermachen. 60 Wohneinheiten – mittlerweile auf fünf Häuser verteilt – sollen dort entstehen, außerdem gibt es zwei Gewerbeflächen im Erdgeschoss eines Verbindungsbaus. In eine wird ein Netto-Markt einziehen, in die andere soll eine Bäckerei (inklusive Innen- und Außengastronomie) folgen. „Hier befinden wir uns noch in Gesprächen, einen Mieter haben wir aber noch nicht zu vermelden“, gibt Andreas Weber, Projektleiter bei Schoofs, auf Anfrage des „Oeffentlichen“ preis.
Ein Baukörper – das fünfte Haus, das in der Nähe der Gymnasialstraße liegt und nachträglich geplant wurde – wird geförderten Wohnraum bieten (zwölf Einheiten mit einer Gesamtfläche von 861 Quadratmetern), die übrige Wohnfläche wird mehr als 5500 Quadratmeter betragen.
Die Autos von Kunden und Anwohnern werden auf einem Parkdeck parterre (60 Parkplätze) sowie einer Tiefgarage (68) geparkt. Dazu kommen zwei Fahrrad-Paternoster, also zwei Parktürme für Fahrräder und E-Bikes (jeweils 40 Stellplätze), die der Blickfang des Projektes werden und natürlich das Thema Radfahren noch sichtbarer in der Stadt positionieren. Den von der Stadtverwaltung großzügig bemessenen Stellplatzschlüssel von 0,8 übererfülle man, weil man noch mehr Parkraum für Räder (und für Autos in der Tiefgarage) schaffe als eingefordert.
Nun sollen vorbereitende Maßnahmen auf dem Gelände beginnen. Eine Baugenehmigung gebe es noch nicht, aber die sei für die Abbrucharbeiten nicht nötig. „Zunächst müssen wir die alten Keller an der Schlossstraße sowie den Teil der alten Volksbank-Tiefgarage abreißen“, informiert Projektleiter Weber, der bereits den Neubau der Volksbank in vollem Umfang gemanagt hat. Wenn alle drei Bauabschnitte umgesetzt sind, kommt man auf ein Gesamtvolumen von rund 39 Millionen Euro, die zwischen Schlossstraße und Klostergasse verbaut wurden.
Um die Baugrube zu sichern, bringt eine Spezialtiefbau-Firma auch Stahlträger ins Erdreich ein. Was die Gewerke betrifft, ist Druck auf dem Kessel. „Viele der Spezialfirmen sind im Ahrtal tätig, das muss jetzt passieren, sonst verlieren wir ein ganzes Jahr“, erläutert Weber die zeitliche Planung.
Noch sind die geforderten bürokratischen Unterlagen nicht vollständig beisammen. Als nächster Schritt steht die Offenlage der Planung an. Eigentlich wollte man schon im Oktober soweit sein, aber die allgemeine Überlastung der Baubranche sowie ihrer Gewerke und Gutachterfirmen hat für Verzögerung gesorgt. Er stehe mit dem Stadtbauamt im positiven Austausch, so Weber weiter: „Ich hoffe, wir können auch ohne das fehlende umwelttechnische Gutachten in die Offenlage gehen.“ Mit diesem Gutachten sei vor Januar nicht zu rechnen, die Firmen seien schlichtweg ausgebucht.
Danach soll der Bebauungsplan festgezurrt, also politisch beschlossen werden. Deswegen hofft Andreas Weber auf folgenden Ablauf: Im Februar könnte der Ausschuss für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr den Bebauungsplan für das Areal beschließen, der Stadtrat müsste dieses Votum aber noch bestätigen. Dann folge die Offenlage. Der Bauantrag hat er dennoch – auch ohne den rechtsgültigen Bebauungsplan in Händen zu halten – gestellt. „Dann kann das Stadtbauamt schon mal alles prüfen, und in dieser Zeit kann der Bebauungsplan beschlossen werden. Die Genehmigung könnte Ende Mai 2022 vorliegen, sodass man mit dem Rohbau Ende Mai starten könne.
„Läuft alles optimal, können wir Ende 2023 fertig sein“, hofft Weber. „Die Leute sehen die große freie Fläche und fragen natürlich, was hier passiert“, erzählt er. Schon bald solle es eine sichtbare Antwort auf diese Frage geben. Geht es nach Andreas Weber „am liebsten schon Ende Januar“.