Neues Schild soll sensibilisieren - Ziel: Bad Kreuznach zur sauberen Stadt machen
Bad Kreuznach hat ein Problem und vielleicht bald eine Lösung: Kampagne gegen wilden Müll startet
mullschild
Hoffentlich hilft es was: Georg Bürger (rechts) und seine Mitarbeiter Michael Washington (links) und Mario Schießel weisen auf das neue Schild an einem der größten Bad Kreuznacher Müllhotspots an der Ecke Salinenstraße/Baumstraße hin. Foto: Hansjörg Rehbein
Hansjörg Rehbein/Stadtverwaltung

Bad Kreuznach. Die städtische Kampagne „Gegen den wilden Müll“ geht weiter, wie die Bad Kreuznacher Stadtverwaltung mitteilt. Oberbürgermeister Emanuel Letz und Bürgermeister Thomas Blechschmidt setzen weiterhin auch auf Appelle, so in Form eines Schilds mit der Botschaft „Danke“ in sechs verschiedenen Sprachen.

Lesezeit 2 Minuten

Es ist ein weiterer Versuch, Menschen davon abzuhalten, ihren Müll in die Landschaft zu werfen. Standort des Schilds ist der „Müll-Hotspot“ an der Ecke Salinenstraße/Baumstraße. Außerdem ist ein Kunstprojekt mit dem Stama-Gymnasium geplant. Mit dessen Ergebnis soll eine weitere potenzielle Dreckecke verschönert werden, um damit die Hemmschwelle für die illegale Müllentsorgung zu erhöhen.

Entsorgung hält auf Trab

Das Einsammeln und Entsorgen von illegal abgelagertem Müll hält die Bauhofmannschaft von Sachgebietsleiter Georg Bürger auf Trab. „Es wird immer schlimmer“, sagt Bürger. Im vergangenen Jahr waren es rund 433 Tonnen widerrechtlich entsorgter Müll. Im Vergleich dazu: 2022 waren es „nur“ 374 Tonnen. Landauf, landab beklagen Kommunen in ganz Deutschland diesen gesellschaftlichen Missstand von Rücksichtlosigkeit und Gleichgültigkeit in Teilen der Bevölkerung.

„Resignation kommt überhaupt nicht in Frage“, ist sich Oberbürgermeister Emanuel Letz mit dem für den Bauhof zuständigen Dezernenten, Bürgermeister Thomas Blechschmidt, einig. Kürzlich gab es mit Landrätin Bettina Dickes und dem Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Kohl ein erstes Spitzengespräch zur Problematik „Wilder Müll“. Der Kreis ist über seinen Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) für die Entsorgung zuständig. 2024 sind weitere Treffen zwischen Stadt und Kreis in kleinerer Runde geplant, um die vorgebrachten Lösungsvorschläge zu konkretisieren. Der Vollzugsdienst der Stadt verstärkt seine Kontrollen, um an Müllhotspots illegale Müllentsorger „in flagranti“ zu überführen. Ziel sei es, darüber hinaus mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb und der Kreisverwaltung auf der einen Seite unkomplizierte Angebote zu schaffen, die eine illegale Entsorgung noch überflüssiger machen, zugleich aber auch zeigen, dass illegale Müllentsorgung mit einem größeren Bußgeldrisiko einhergeht.

38 Plakate hängen

Die Kampagne „Botschafter für eine saubere Stadt“ begann Anfang 2023 mit Plakaten, auf denen Einzelhandel, Behörden, Banken, Unternehmen als Botschafter für eine saubere Stadt Gesicht zeigen – nach dem Motto: „Bad Kreuznacher, unsere Perle an der Nahe, das soll auch so bleiben“. Aktuell sind 38 Plakate, die in Schaufenstern hängen und auch unter „Saubere Stadt“ auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht sind: www.bad-kreuznach.de/politik-und-verwaltung/einrichtungen/bauhof/saubere-stadt/

Welcher und wie viel Müll in der Stadt abgeladen wird, wo er nicht hingehört, demonstrierte der Bauhof im Frühjahr 2023 bei einer spektakulären Aktion auf dem Kornmarkt. Dort standen fünf randvolle 1100-Liter-Container mit widerrechtlich entsorgten Mülls, den Georg Bürgers Männer vom Bauhof an den Hotspots binnen einer Stunde in der Bad Kreuznacher Innenstadt eingesammelt hatten.

Dreck-weg-Tag in der Neustadt

Dem schloss sich ein Dreck-weg-Tag im Juni in der historischen Neustadt und im Pariser Viertel an. Im September klärte ein Puppenspiel im Museum für PuppentheaterKultur (PUK) Kitakinder über einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt auf.

Sogar ein Kampagnensong komponierten und texteten fünf junge Musiker der Coverband Quintonics. Die Band spielte ihn auch auf dem Weltkindertag im vergangenen September auf dem Kornmarkt. Unter dem Titel „Was‘n hier los“ heißt es unter anderem: „… nichts ist, wie es früher mal war, alles verdeckt, total verdreckt und allen ist es egal, leben ihr Leben ohne Sorgen, ham den Schuss noch nicht gehört, ohne Gedanken an Morgen, wird einfach alles nur zerstört.“ red

Der Song ist auf YouTube zu hören und zwar unter der folgenden Adresse: https://www.youtube.com /watch? v=fqC7Xo3fWVc

Top-News aus der Region