Vier Tage der offenen Tür
Ansturm auf neu eröffnetes Bad Kreuznacher Brückenhaus
Diese Gruppe Bad Kreuznacher Weinfreunde ließ es sich nicht nehmen, vor der historischen Fassade anzustoßen.
Nürnberg Josef. Josef Nürnberg

Das markante Bauwerk mit der Schwedenkugel lockte am vergangenen Wochenende zahlreiche Besucher an. Winzer Werner Klopfer betreibt darin mit Sohn Alexander eine Weinbar sowie Ferienwohnungen. Moderne Inneneinrichtung trifft da auf historischen Flair.

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Nach der feierlichen Wiedereröffnung des Brückenhauses mit der Schwedenkugel feierten die Kreuznacher und viele Besucher der Stadt das wiedererstandene Wahrzeichen, das sich dank Bauherr Klaus Endemann nun vom Putz befreit und mit feinem Sichtfachwerk in beiden Obergeschossen präsentiert. Werner Klopfer, der mit Sohn Alexander eine Weinstube im Untergeschoss des Brückenhauses führt, hatte die Idee, der Bevölkerung und den Touristen das Schätzkästchen auf der Mühlenteichbrücke gleich vier Tage lang zu präsentieren. Klopfer lag mit seiner Entscheidung mehr als richtig.

Denn wohl nur selten in seiner 400-jährigen Geschichte dürfte das Haus einen solchen Ansturm wie zu den vier Tagen der offenen Tür ab dem Christi-Himmelfahrtstag erlebt haben. „Das Haus erfährt große Resonanz, sodass täglich rund 200 Besucher in die Weinstube kommen, um das Haus von innen zu betrachten“, freute sich Klopfer. Niemand sei da gewesen, der etwas kritisiert habe – als langjähriges Mitglied des Stadtrats weiß Klopfer, dass das in Bad Kreuznach dem Ritterschlag gleich kommt.

In Weinfroher Runde in der modern eingerichteten Weinstube hatten diese Weinfreunde Spaß.
Nürnberg Josef. Josef Nürnberg

Sehr gut kam bei den Besuchern der Kontrast zwischen dem äußeren historischen Erscheinungsbild und der zweckmäßigen modernen Inneneinrichtung an. „Wir haben auf modernes Design geachtet und dennoch nicht gespart, sodass die Inneneinrichtung von höchster Qualität ist“, erläutert Weinstuben-Betreiber Klopfer den Besuchern sein Konzept hinter der Inneneinrichtung. Er ist überzeugt, dass historisierende Einrichtungen auch nicht gepasst hätten. „Stellen Sie sich den Raum mit neugotischer oder neobarocker Einrichtung vor“, sagt Klopfer.

Werner Klopfer führte durch Weinstube und Küche mit dem abschließenden Höhepunkt der Weinkühlung.
Picasa. Josef Nürnberg

Bewohner des Kurstifts Bad Kreuznach, darunter Karin Hoppe, hatten am Samstagmittag Wein und Bratwurst dem Eintopf im Kurstift vorgezogen und genossen die Stimmung in der Weinstube. Denn angesichts der Temperaturen draußen weit über 30 Grad war es im jahrhundertealten Gebäude gut auszuhalten. Es schien, dass Vater und Sohn Klopfer mit den Bewohnern des Kurstiftes bereits die ersten Stammgäste gefunden haben. Karin Hoppe ist ohnehin schon seit Jahrzehnten Fan der Weinstube im Brückenhaus, war sie doch schon mit ihren Eltern hier, als das Ehepaar Vogel die Weinstube betrieb. „Ich finde die Initiative von Herrn Endemann, das Gebäude grundzusanieren, und Werner Klopfers Entscheidung, hier wieder eine Weinstube einzurichten, geradezu perfekt“, sagte Hoppe.

Immer wieder wurde an den Tagen der offenen Tür das Zierfachwerk bewundert.
Picasa. Josef Nürnberg

Klopfer erzählt, dass er zur Eröffnung das Ehepaar Vogel gerne eingeladen hätte, leider habe er sie nicht erreichen können. Dass wie zu Zeiten des Ehepaares Vogel ins Brückenhaus eine Weinstube mit Vinothek gehört, daran hat Klopfer nie gezweifelt. Er erinnert daran, dass Bad Kreuznach mit 770 Hektar Rebfläche und 60 Weinbaubetrieben zu den größten Weinbaugemeinden in Deutschland zählt. Seine Weinstube, dazu die beiden Ferienwohnungen in den Obergeschossen seien ein rundes touristisches Konzept. Künftig wollen die Klopfers auch Themenabende zum Wein anbieten, zum Beispiel „Rheingauwein meets Naheweine“.

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