Gerüchte an Ebernburger Schule
Amoklauf-Drohung war Fake: Schock-Nachricht ging rum
An der Realschule plus am Rotenfels in Ebernburg ging eine Schock-Nachricht rum: Angeblich wurde ein Amoklauf angedroht. Wie sich herausstellte, war das aber falsch.
Hannah Klein

An der Realschule plus in Ebernburg ist eine Schultoilette geschlossen worden wegen Schmierereien auf einem Spiegel. Danach kursierte das Gerücht, ein Amoklauf sei angedroht worden. Fake News! Was wirklich geschah.

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Im Schulklo der Realschule plus am Rotenfels in Ebernburg ist angeblich eine Schmiererei entdeckt worden, die einen Amoklauf für Freitag, 23. Mai, androhte: Diese Nachricht machte unter Schülern, Eltern und über einen Internetblog blitzschnell die Runde und sorgte für gehörige Aufregung. Wie die Bad Kreuznacher Polizei und die Kreisverwaltung als Schulträger mitteilen, handelte es sich dabei aber um Fake-News. Bei der Schmiererei ging es um etwas ganz anderes.

Tatsächlich gab es keine Amokankündigung, stellt die Polizei Bad Kreuznach auf Nachfrage dieser Zeitung klar. Was in Wirklichkeit passiert ist: Die Jungen-Schultoilette in einem Gebäude der Realschule plus am Rotenfels ist gesperrt worden – wegen einer Schmiererei auf einem Spiegel. Dabei handelte es sich um ein Hakenkreuz, erklärt die Polizei. Schulleiter Torsten Stoffel informierte die Ordnungshüter, die am Donnerstagnachmittag an der Schule waren. Sie schauten sich die Sachlage vor Ort an und ermitteln nun wegen der Verbreitung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Gefährderansprache für den Verfasser der Gerüchte

„Am Freitagmorgen war die Polizei erneut da, um für Sicherheit zu sorgen“, sagt Schulleiter Stoffel. Denn nachdem das Jungen-WC abgeschlossen wurde, verbreitete sich über WhatsApp das Gerücht unter den Schülern, dass ein Amoklauf angedroht worden sei. Rund 420 Schüler besuchen die Realschule in Ebernburg, 36 Lehrer unterrichten dort. Der Verfasser dieser Falschnachricht muss mit einer Gefährderansprache rechnen, sollte die Polizei ihn ausfindig machen. „Um mal klar zu machen, was das anrichtet, wenn es viral geht“, so die Polizei. Genau deshalb haben die Lehrer am Freitag im Unterricht noch einmal darüber aufgeklärt, was Fake News bewirken können.

Die Schulbehörde der Kreisverwaltung ist am Donnerstagabend vom Schulleiter über die Falschmeldung informiert worden. Danach hat Rektor Torsten Stoffel Eltern und Schüler über die Schul-App Sdui über den Vorfall informiert. Er habe klargestellt, dass es sich bei den Schmierereien auf der Toilette nicht um eine Amokdrohung gehandelt hat und außerdem Kontakt mit der Polizei und der Schulaufsichtsbehörde aufgenommen. „Die schulbehördliche Meldekette für einen solchen Fall wurde entsprechend den Handlungsempfehlungen in Gang gesetzt“, teilt Simone Mager als Sprecherin der Kreisverwaltung mit.

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