CDU-Landrätin bleibt im Amt
Am Ende siegt Dickes - aber knapper als gedacht
Bettina Dickes feiert den Wahlsieg mit ihrer Familie. Der große Sitzungssaal war so etwas wie die das Camp der Bettina-Dickes-Fans.
Marian Ristow

Bettina Dickes heißt die Wahlsiegerin beim Rennen um den Posten der Landrätin im Kreis Bad Kreuznach. Die Amtsinhaberin triumphierte am Sonntagabend. Der Abstand zwischen ihr und SPD-Herausfordererin Katharina Dahm war aber geringer als gedacht.

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Bettina Dickes wird auch in den kommenden acht Jahren den Landkreis Bad Kreuznach anführen. Bei der Wahl der Landrätin am Sonntag holte die 53-jährige Amtsinhaberin 54,8 Prozent der Stimmen. Ihre Herausforderin Katharina Dahm (SPD) überraschte mit einem starken Ergebnis von 45,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,8 Prozent.

RZ-Grafik zur Landratswahl im Kreis Bad Kreuznach
Kevin Rühle

Ab 18.45 Uhr ging in der Kreisverwaltung dann plötzlich alles ganz schnell. 123 Wahlbezirke waren ausgezählt, der Trend war klar: Dickes wird siegen, aber längst nicht so klar, wie es einige geglaubt hatten. Um 18.57 Uhr war es dann soweit: Ehemann Axel Hill gratulierte seiner Frau zum Wahlsieg. Danach strömten die Gratulanten: Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner, Markus Lüttger, der Chef der Verbandsgemeinde Rüdesheim, Dickes’ Vorgänger Franz-Josef Diel, auch der Beigeordnete des Kreises, Oliver Kohl (SPD), und SPD-Grandseigneur Carsten Pörksen gratulierten Dickes.

Oliver Kohl (links) gratuliert Bettina Dickes. Der Beigeordnete und die Landrätin harmonieren gut.
Marian Ristow

„Ich bin zufrieden. Gewinnen war das Ziel, das ist erreicht“, sagt Bettina Dickes im Gespräch mit dem Oeffentlichen Anzeiger. „Es sind 10 Prozent Unterschied, das ist ein sehr gutes Ergebnis.“ Das Adrenalin sei noch da, die Anspannung sehr hoch. „Das dauert noch, bis sich das normalisiert“, so die Bad Sobernheimerin. Sie freue sich jetzt wieder auf mehr Zeit mit ihrer Familie, denn die sei im Wahlkampf zu kurz gekommen. Die Bundespolitik habe hier keine Rolle gespielt. „Beide Kandidatinnen hatten den Parteinnamen nicht auf dem Wahlplakat“, merkt sie an. Sie zollt ihre Konkurrentin Katharina Dahm Respekt: Sie habe ein gutes Ergebnis geholt.

Bettina Dickes richtete sich gegen 19.50 Uhr in einer Ansprache an ihrer Unterstützer.
Marian Ristow

Der erste Dank in ihrer Siegesrede richtete sie an ihre Familie. Und dann ihre Wahlkampfhelfer: „Es sind so viele Menschen hier, die mir im Wahlkampf geholfen haben. Ihr habt Euch die Nächte für mich um die Ohren geschlagen. Das betrachte ich als Freundschaftsbeweis.“ Sie sei keine leise Landrätin gewesen. „Ich bin jemand, der rausgeht und den Mund aufgemacht. Das gefällt manchen, manchen gefällt es auch nicht“, so Dickes. Das sei wichtig für eine Landrätin. „Deswegen ist es für mich ein gutes Ergebnis und ein Ansporn so weiter zu machen.“

Die CDU steht: Michael Cyfka, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Langenlonsheim-Stromberg, (von links) Andrea Silvestri, Zweite Beigeordnete des Kreises, Bettina Dickes, CDU-Bundestagsabfgeordnete Julia Klöckner und Markus Lütter, Bürgermeister der VG Rüdesheim.
Marian Ristow

Ihr bestes Ergebnis holte Dickes in der Verbandsgemeinde (VG) Rüdesheim mit 57,4 Prozent. danach folgen die VG Langenlonsheim-Stromberg mit 55,9 Prozent und die VG Bad Kreuznach mit 55,8 Prozent. Bemerkenswert: Bad Sobernheim, dort lebt Dickes, verlor sie knapp an Katharina Dahm.

„Ich bin sehr stolz auf sie“, gab Dickes’ Vorgänger und Ziehvater Franz-Josef Diel zu Protokoll. Sie habe eine großartige Arbeit verrichtet. „Nicht alles, was ein Landrat leistet, dringt auch an die Öffentlichkeit“, so Diel. Dickes könne nun ihre Arbeit fortsetzen. Diel zollte auch Katharina Dahm Respekt: „Sie sind respektvoll miteinander umgegangen. Das ist gelebte Demokratie.“

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