Oeffentlicher Anzeiger
Altstadt soll ihr Potenzial besser nutzen
„Hier geht's zur Altstadt, zeigt der „Nikolaus“ am Eiermarkt. Das Viertel ist ein Revier für Insider, es gibt noch viel Potenzial in leer stehenden Läden. Wirtschaftsdezernent Bausch will die Werbetrommel rühren. ⋌Foto: Seibert
armin seibert

Gute Ideen und Investoren sind gefragt in der historischen Kreuznacher Altstadt, die damit ihrem offiziellen Namen „Neustadt“ gerecht werden könnte. Beim Rundgang durch ein knappes Dutzend Altstadtgeschäfte kam Wirtschaftsdezernent Udo Bausch gestern zur Erkenntnis: „Die Mischung ist recht gut. Die Stammkundschaft findet ihre Läden noch. Aber wir müssen das leerstehende Potenzial etwa für Existenzgründer attraktiv machen und dafür werben.“ Annette Bauer von der Initiative „Klein-Venedig Bohème“ freut sich über die Initiative des Wirtschaftsförderers, der helfen soll, die vielen guten Ideen zu realisieren, auch wenn's noch Zeit braucht.

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Gute Ideen und Investoren sind gefragt in der historischen Kreuznacher Altstadt, die damit ihrem offiziellen Namen „Neustadt“ gerecht werden könnte. Beim Rundgang durch ein knappes Dutzend Altstadtgeschäfte kam Wirtschaftsdezernent Udo Bausch gestern zur Erkenntnis: „Die Mischung ist recht gut. Die Stammkundschaft findet ihre Läden noch. Aber wir müssen das leerstehende Potenzial etwa für Existenzgründer attraktiv machen und dafür werben.“

Annette Bauer von der Initiative „Klein-Venedig Bohème“ freut sich über die Initiative des Wirtschaftsförderers, der helfen soll, die vielen guten Ideen zu realisieren, auch wenn's noch Zeit braucht.
Eine wichtige Frage für Geschäftsleute und Kunden in der Altstadt dreht sich ums Parken. Bauch: „Die Parkplätze sind zwar oft klein, aber es sind immerhin rund 400 in der Altstadt. Das Problem ist, dass oft nur Leute dorthin kommen, die sich genau auskennen.“ In der Tat gibt es in der Altstadt manchen Geheimtipp. Doch über mehr Kundschaft und mehr Geschäfte würden sich alle freuen.
Warum nicht die Phase des Nahebrückenbaus nutzen für eine breit angelegte Werbung? Das wäre eine Antwort auf die bange Frage vieler Geschäftsleute, die befürchten, die mindestens eineinhalbjährige Brückenbauzeit nicht zu überstehen. So könnte man mit dem Thema Brückenbau sogar zusätzliche Kunden in die Stadt locken.
Auf neue Perspektiven für Existenzgründer verweist auch Magnus Warga, Berater von „start up Consulting“, einer Firma, die Neugründungen durch Vermittlung zwischen Hausbesitzern und Existenzgründern ermöglichen will. „Die Kreuznacher sind da eher vorsichtig“, sagt Warga. Immerhin gibt es allein in der Altstadt mindestens 15 leer stehende Geschäfte ab 30 Quadratmeter Verkaufsfläche, wo ohne lange Vorlaufzeit Einzelhandels starten könnte. Ein Magnet könnte aus seiner Sicht eine von der Stadt geförderte Parkaktion sein: Kunden von Altstadtgeschäften könnten verbilligt oder kostenlos parken. „Wir müssen quer denken“, sagt Bausch – auch wenn die Stadtfinanzen das nicht ohne weiteres zulassen.
Wie es geht, beweist Carmen Maria Thomas mit ihrem Designergeschäft „La Maria“. Udo Bausch war angetan vom Kampfgeist und der Überzeugungskraft der Unternehmerin. Solche Leute wünscht er sich im Viertel. Beim Rundgang wurde auch das Thema Geschäftsübergabe vertieft. Bei einigen zeichnet sich eine Lösung ab. Auch Tourismus ist in der Altstadt interessant, denn die Hälfte seiner Ausgaben macht ein Gast im Einzelhandel, weiß Bausch. as

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