Jubiläum in Bad Kreuznach
Als das Puppentheatermärchen Wirklichkeit wurde
Den Festgästen zum 20-jährigen Jubiläum zeigte die Figurenschnitzerin Maarit Kreuzinger wie Puppenköpfe geschnitzt werden.
Nürnberg Josef. Josef Nürnberg

Das Museum für Puppentheaterkultur in Bad Kreuznach feiert sein 20-jähriges Bestehen. Beim Festakt unterstrichen die Redner, welche Bedeutung das Museum hat.

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Vor 20 Jahren wurde mit der Gründung des Museums für Puppentheaterkultur (PuK) ein Puppentheatermärchen in Bad Kreuznach wahr. Dabei wäre dieser Traum wohl nie wahr geworden, hätte sich nicht der damalige Oberbürgermeister Rolf Ebbeke für dieses Museum eingesetzt. Denn schon damals wurden wie heute im Stadtrat Stimmen laut, dass Bad Kreuznach ein solches Museum nicht braucht. Beim Festakt unterstrichen alle Redner, dass es richtig war, der Oma aus Stuttgart, den Kölner Stabpuppen oder eben Robbi und Tobbi im PuK eine Heimat zu geben. Übrigens brachte seinerzeit der heutige Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck Robbi und Tobbi mit dem Privat-Pkw ins Museum. Von ihm ist zwar bekannt, dass er Motor des PuKs war und ist, aber dass er dann auch noch als Songtexter und Sänger durchaus eine Fangemeinde im PuK hat, dazu brauchte es schon den Festakt.

So hatte er kurzerhand einen neuen Text, der das PuK pries, auf das Lummerland-Lied geschrieben. Zum Singen war Oberbürgermeister Emanuel Letz nicht zu bewegen, dafür ließ er sich während des Festaktes so manche Superlative zum Museum entlocken. In seiner Ansprache nannte er die Idee zur Gründung nicht nur richtig, sondern geradezu visionär. „Das PuK ist mehr als ein Museum – es ist ein Ort gelebter Fantasie, eine Bühne für alle Generationen, ein Botschafter kultureller Vielfalt", sagte der OB. Er wünschte dann auch weiterhin viele inspirierende Momente und mindestens 20 Jahre voller Puppenspiel-Magie.

Der Schattenspielerkünstler Drew Colby war zum Jubiläum aus Großbritanien angereist.
Nürnberg Josef. Josef Nürnberg

Verdienste um das PuK hat sicherlich Werner Fuchs, der als ehemaliger Vorstand der Landesbank Rheinland-Pfalz Kapital und Kultur nie als Trennendes empfunden hat und das Museum stets unterstützte. Die ehemalige Kulturdezernentin Helga Baumann erinnerte an die Anfänge des Museums. „Unsere einmaligen und fantastischen Figuren, aus feinem Holz, Stoff, Papier, Metall sind und bleiben natürlich die Hauptakteure in dieser Welt des Puppentheaters. Sie alle brauchen aber mindestens einen Menschen, der sie mit Geschick und Talent zu beliebten Stars werden lässt – eine Menschen wie Markus Dorner, der für uns nach wie vor ein Glücksfall ist", unterstrich Baumann. Natürlich wies sie auch auf den Förderverein hin. Der vieles möglich macht, wie Fördervereinsvorsitzender Arno Lergenmüller informierte.

„Seit 2005 entführt das PuK seine Besucherinnen und Besucher in die faszinierende Welt des Figurenspiels", erklärte Kulturministerin Katharina Binz. Sie erinnerte daran, dass es viele Exponate zu bestaunen gibt – darunter die berühmten Original-Marionetten der Augsburger Puppenkiste, von Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt und Figuren aus allen elf von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannten Puppenspieltraditionen. Zum Jubiläum wartete Museumsleiter Dorner zudem mit einer Überraschung auf. So überlässt der Hannoveraner Puppenspieler Gerhard Seiler seine Puppen dem PuK. Nach dem eigentlichen Festakt gaben Künstler, darunter auch Puppenspieler, kurzweilige Einlagen, die die Festgäste in ihren Bann zogen.

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