Dabei wurden drei mikrochirurgische Gewebetransplantationen vorgenommen und die Haut des abgeschälten Beines sowie die freiliegenden Knochen und Gelenke mit Haut aus anderen Körperregionen bedeckt. Während die ersten Hauttransplantationen vergleichsweise einfach verliefen, bedurfte es zum Verschluss der offenen Gelenke einer anspruchsvollen Operationstechnik. Gewebe einschließlich der Muskeln und Gefäße wurden unter dem Mikroskop an die Beingefäße transplantiert. „Das war eine tolle Teamleistung“, freut sich Chefarzt Borsche. Anästhesie, OP-Pflege und die Kollegen der Plastischen Chirurgie hätten bis in den späten Abend um das Bein gekämpft.
Aber auch der Patient erwies sich als echter Kämpfer. Trotz vieler Stunden in Narkose ließ er sich am Morgen bereits sein Frühstück schmecken. Die Zeit danach war mit Hoffen und Bangen verbunden – wegen der Gefahr von Komplikationen durch Gewebeabstoßung oder Gefäßverschluss. Jetzt gehe es täglich ein Stück voran, so die Klinik, auch wieder auf den eigenen Beinen. Wenn man ihn fragt, ob er wieder arbeiten gehen will, sagt Schultz: „Ja, am liebsten morgen früh.“ Nach mehr als 100 Tagen im Krankenhaus ist eine Reha beantragt. Schon jetzt freut sich der langjährige Präsident der Welgesheimer Wiesbachnarren auf die nächste Fastnachts-Session. Die letzte hat er leider verpasst.