Stadtrat Meisenheim
Ärger um Eintrittskarten im Meisenheimer Bad
Das Meisenheimer Schwimmbad im Heimbachtal ist von Juni bis August, jeweils 9 bis 20 Uhr, sowie ab September, 10 bis 19 Uhr, geöffnet. Es bietet neben einer großen Liegewiese mit Sportmöglichkeiten Badespaß für Klein und Groß, Jung und Alt.
Roswitha Kexel

Der Meisenheimer Stadtrat ist verärgert, über den Umgang mit dem Meisenheimer  Schwimmbad und bestellt den VG-Beigeordneten Ron Budschat ein. Probleme mit Kassensystem als Ursache benannt.

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Wird das Meisenheimer Freibad „heruntergewirtschaftet“, um es danach mit dem Argument „unrentabel und zu teuer“ schließen zu können? Mit diesem Vorwurf sah sich Ron Budschat (CDU), der Erste Beigeordnete der VG Nahe-Glan mit dem Aufgabengebiet Schwimmbäder, in der jüngsten Stadtratssitzung in Meisenheim konfrontiert. Dies sei keineswegs der Fall, versicherte Budschat. Er räumte Fehler und Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Kassensystem ein, versprach jedoch Besserung.

Stadtratsmitglieder hatten um eine Aussprache mit Ron Budschat gebeten, da sie einige Beschwerden rund um den Schwimmbadbetrieb loswerden wollten. Der VG-Beigeordnete war der Einladung gefolgt und gab sich offen für alle Fragen. Das neue Kassensystem nannte er als Hauptgrund, weshalb sich viele Badbesucher beschwerten.

Fehler sollen spätestens für 2026 behoben sein

Nicht nur aus Meisenheim, auch aus anderen Orten der VG Nahe-Glan hatte es Kritik beim Verkauf der Saisonkarten gegeben. Einzeltickets und Zehnerkarten können im Onlineshop oder am Kassenautomaten im Freibad erworben werden, doch die Familienkarten musste die VG-Verwaltung ausstellen. Dies laufe im Folgejahr problemlos, weil dann schon alle Daten eingegeben seien und die Karte nur noch aufgeladen werden müsssten, erklärte Budschat. Er versicherte zudem, dass man eine unbürokratische Lösung gefunden habe, falls jemand überhaupt keine Möglichkeit hatte, nach Bad Sobernheim zu kommen.

Für die nächste Badesaison sei angedacht, an bestimmten Tagen auch in Meisenheim die Karten auszugeben. Constanze Haas gab zu bedenken, bei einer 40-Stunden-Woche schaffe man es kaum, zu den Öffnungszeiten der VG-Verwaltung nach Bad Sobernheim zu kommen. Auch, dass keine Barzahlung möglich war, monierte sie. Dazu erklärte der VG-Beigeordnete, mittlerweile sei eine Vereinbarung mit den Pächtern des Kiosks getroffen, sodass Badbesucher dort gegen Barzahlung ein Ticket und Zutritt für den Freibadbesuch erhalten können.

Befürchtungen um Schließung

Endy Böning berichtete von seinen Erfahrungen mit dem Kassensystem. Demnach öffnete sich nicht nur das Drehkreuz, als er seine Eintrittskarte an den Scanner hielt, sondern auch die Seitentür, die Rollstuhlfahrern Einlass gewährt. Dort könnten gleichzeitig mehrere Badbesucher durchgehen, ohne Eintritt zu bezahlen. Er befürchtet eine Schließung des Bades, wenn immer weniger Einnahmen zu verzeichnen sind. Böning sagte: „Ich bin 50 Jahre alt, und ich habe große Bedenken, dass ich als Rentner hier nicht mehr schwimmen kann.“

Dieser Fehler mit der Seitentür sei behoben, erklärte Ron Budschat, der dies ebenfalls festgestellt hatte. Auch Jermain Herz monierte, im vergangenen Jahr seien zig Besucher durch den Kioskeingang ins Freibad gelangt, ohne zu zahlen, weil der alte Kassenautomat kaputt war. „In Sobernheim hielt man eine Security vor und das Kassenhäuschen war besetzt. Warum war kein Kassenpersonal für Meisenheim da?“, fragte er weiter.

Besetzung der Kassenhäuschen

Budschat berichtete von unliebsamen Entwicklungen im Bad Sobernheimer Freibad, die es glücklicherweise in Meisenheim nicht gebe. Das Kassenhäuschen sei auch nicht die ganze Zeit besetzt, aber das Personal müsse da sein, für den Fall, dass etwas passiert. „Mir ist es am liebsten, wenn wir keine Security brauchen“, gab Budschat zu. Auch hätte er gern durchgehend 30 Grad warm, damit die Bäder nicht beheizt werden müssen. Denn sie fahren laut dem VG-Beigeordneten ein Defizit in Höhe von rund 800.000 Euro ein. Sie zählten jedoch zur öffentlichen Daseinsvorsorge, auf sie sollte nicht verzichtet werden.

Sein Appell zu Beanstandungen im Meisenheimer Freibad: „Wenn es in Zukunft irgendwelche Probleme gibt, einfach eine Mail schreiben oder anrufen – wir kriegen's unbürokratisch hin.“ Der E-Mail-Kontakt zu den Werken lautet schwimmbad@vg-nahe-glan.de.

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