Schönes Adventsfest Dreiseithof in Staudernheim
Adventsfest auf dem Dreiseitenhof: Ein Muss für die Staudernheimer und ihre Gäste
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Nikolaus mit sechs Jahren: Henry, der Sohn der Bewohner des Dreiseithofes, hier mit Mama Sandra Scheib-Engelmann, vertrat den verhinderten Nikolaus. Foto: Wilhelm Meyer
Wilhelm Meyer

Das Adventsfest auf dem Dreiseitenhof ist schon lange kein Geheimtipp mehr im Reigen der Staudernheimer Adventsfenster.

Vor mittlerweile sechs Jahren, an einem Stammtisch, hätten sie und ihr Mann den Entschluss gefasst, sich an den Staudernheimer Adventsfenstern zu beteiligen, erinnert sich Sandra Scheib-Engelmann. Das Adventsfest Dreiseithof hatte seinen ersten Auftritt. Gerechnet hatte man mit vielleicht 100 Besuchern. Doch es seien gut 500 geworden. Das habe sich in der Folge, abgesehen von Corona, nicht geändert. Dass bei dieser wunderbaren Freiluftveranstaltung mit dem weihnachtlichen Flair daran auch das Wetter kaum etwas ändert, war in diesem Jahr am Samstag vor dem zweiten Advent festzustellen. Wetter zum Davonlaufen. Doch im Dreiseithof gab es reichlich Möglichkeiten, dem Regen zu entfliehen.

Kuhkapelle ist Prunkstück des Hofs

Auf kleinstem Raum ist im Herzen der Hofanlage eine unglaubliche Vielfalt zu finden. Vom offenen Innenhof geht es in zahlreiche Nebenräume. Da sind die einzelnen kleinen Stationen wie die Bar, der bei den Kindern besonders beliebte Raum, in dem es Waffeln gibt. Zum Essen und Trinken gibt es reichlich gemütliche Sitzmöglichkeiten an Tischen im etwas ruhigeren Nebenraum vor allem jedoch im offenen, aber überdachten Teil. Dahinter geht es ins Prunkstück des Hofes. In der Kuhkapelle, dem reizvoll kreuzgewölbten ehemaligen für die Pferde genutzten Stall, ist Markt, da sind die Stände aufgeschlagen. Schöner geht’s nicht.

„Die Kreuzgewölbeställe, im Volksmund auch Kuhkapellen genannt, entstanden in der nachnapoleonischen Zeit, als viele ehemalige Kirchenhandwerker neue Kunden für ihre Baukunst suchten“, heißt es auf Wikipedia. Eine gute Idee, den Flair dieser an Kloster mahnenden Gewölbe zu nutzen. Homemade, Selbstgemachtes, kunsthandwerklich erstaunliche Unikate gab es. „Was uns so einfällt und was wir selbst mögen“, war die Devise an den Ständen von Miriam Haß, Silvia Cavato und Julia Hein. Kerzen, schmucke grob gehäkelte Taschen, individuell gestaltete Tassen, Weihnachtskugeln, aber auch Dufttäschchen, Seifen, Öle – nur nichts Gewöhnliches.

Wollsocken und selbst gemalte Grußkarten

Wieder dabei waren auch Steffi und Hans Helmich. Neben den selbst gemalten Grußkarten haben die beiden sich dem Upcycling verschrieben. Was sonst eher in den Müll geht, erreicht hier noch eine erstaunliche neue Blüte. Den Erlös haben sie für einen Förderverein für krebskranke Kinder bestimmt. Ganz nebenher bringen sie auch noch die Wollsocken der Staudernheimer Strickdamen an ihre Abnehmer. Die Damen selbst haben es sich am Tisch gemütlich gemacht. Der Erlös ist „selbstverständlich wieder für den Kindergarten“. Das ganze Fest ist ohnehin auch ein großes Sponsoring.

Sechsjähriger Nikolaus

Für die Kinder war der Besuch des Nikolauses eine Riesenüberraschung. „Da war eigentlich eine Krankheit dazwischen gekommen“, erzählt Sandra Scheib. So hatte sie sich entschlossen, die Bescherung selbst zu übernehmen. Doch ihr sechsjähriger Sohn Henry hatte die bessere Idee. „Ich hab doch die Nikolausmütze schon auf“, sagte er und übernahm die Bescherung, die so auf jeden Fall in der Familie blieb. Wilhelm Meyer

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