Mit wenigen Ausnahmen treffen sich alle vor liebevoll von Familien oder Vereinen gestalteten Fenstern zu einem Glühwein oder Kinderpunsch sowie Kleinigkeiten zu Essen und genießen den Advent. Das Gerüst dieser allabendlichen, vorweihnachtlichen Treffen bildet am jeweiligen Adventssonntag mit seinem Glühweintreff auf dem Kirchenvorplatz ab 17 Uhr das Turmblasen des Blasorchesters Staudernheim.
Die heimliche Königin der Festaktivitäten jedoch ist mittlerweile der Adventsmarkt im Staudernheimer Dreiseithof. Nicht um 18 Uhr, wie die übrigen Fenster, beginnt dieser Adventsfensterabend. Für das Fest im Dreiseithof muss man sich schon ein wenig mehr Zeit nehmen. Da reichte nicht einmal der Start um 17 Uhr: „Schon mehr als eine halbe Stunde vorher“, stellte Edith Pfaff fest, „war hier schon alles voll.“ Gemeinsam mit Simone Härter hat Pfaff einen Stand auf dem Markt aufgeschlagen. Gehäkelte Kleinigkeiten haben die beiden mitgebracht. Das Herz ihres Standes ist eine gehäkelte Krippe, die sonst in der Bad Kreuznacher Schule, in der sie arbeiten, ausgestellt ist.
Die Adventsfenster in Staudernheim öffnen sich noch bis zum 23. Dezember an jedem Abend an einer anderen Stelle im Ort. Die Termine und Adressen sind auf der Seite www.staudernheim.de zusammengestellt.
Auf kleinstem Raum ist in der unter die Staudernheimer Kulturdenkmäler aufgenommenen Hofanlage eine unglaubliche Vielfalt zu finden. Vom offenen Innenhof geht es in einige Nebenräume. Da sind die einzelnen kleinen Stationen wie die Bar, der Raum, in dem es Waffeln gibt, und selbst Räume, in die man sich zurückziehen kann, wenn es einmal zu viel werden sollte. Essen und Trinken kann man im offenen, jedoch überdachten Teil und Bänke sind dort auch aufgestellt. Dahinter geht es ins Prunkstück des Marktes, die „Kuhkapelle“, den reizvoll kreuzgewölbten ehemaligen Pferdestalls, in dem die Stände stehen.
Neben den gehäkelten Figuren sind noch so manche kreative Überraschungen dort zu finden. Vor allem aber ist erstaunlich, wie viel bei diesem Markt für gute Zwecke getan wird. Der Gesamterlös geht als Spende an die Ortsgemeinde. Dieses Mal hat sich der Punkt.Punkt.Club, der mit Freunden den Markt veranstaltet, vorgenommen, den Erlös „in Form einer Picknicksitzgruppe“ der Ortsgemeinde zukommen zu lassen.
Der Kreis der „Staudernheimer Strickdamen“ hatte wieder ein beachtliches Jahresergebnis an Socken, Mützen, Schals und manch nützlichen Kleidungsstücken zusammengestrickt und gehäkelt. Monika Marquis hat den Verkauf am Abend übernommen. Hier soll das Geld für ein Spielgerät auf dem Staudernheimer Spielplatz genutzt werden. „Besondere Karten für besondere Menschen“ heißt es am Stand von Steffi und Hans Helmich, die selbst gemalte Grußkarten anbieten. Jede ein Unikat, wie Steffi Helmich versichert.
Gemeinsam mit ihrem Mann, der manch schönes Herz aus Holz aus eigener Werkstatt dazu beigesteuert hat, haben sie den Erlös für einen Förderverein für krebskranke Kinder bestimmt. Ein Fall in der Familie hat ihnen die dringende Notwendigkeit vor Augen geführt, hier helfen zu müssen. Leckeres gab es aber auch für die Kinder. Gemeinsam mit Knecht Ruprecht brachte der Nikolaus seine Gaben.