Eine gute Nachricht für die Bürger in den neun Dörfer der Verbandsgemeinden Bad Münster und Bad Kreuznach: Laut Wirtschaftsplan des Kreuznacher Abwasserbetriebs für 2024 soll eine Schmutzwassergebühr von 1,91 Euro pro Kubikmeter festgelegt werden, das sind 28 Cent weniger als bislang. Im Jahre 2023 waren 2,19 Euro angesetzt. Der wiederkehrende Beitrag für Niederschlagswasser sinkt von 0,90 Euro pro Quadratmeter auf 0,43 Euro.
Es handelt sich allerdings nicht um eine gutmenschliche Entscheidung in Bad Kreuznach, wie Walter Kuhn als Herr der Zahlen beim Abwasserbetrieb erläutert. Es ist die Konsequenz des Normenkontrollverfahrens von 2021, das eine Angleichung der fusionsbedingt unterschiedlich tarifierten Gemeinden nach zehn Jahren vorgegeben hatte.
Jahrelang wurden höhere Preise gezahlt
Die Bad Münsterer VG-Werke waren ja im Juli 2014 an den Kreuznacher Abwasserbetrieb übertragen worden. Danach folgten Jahre, in denen sowohl die Kunden aus der früheren Stadt Bad Münster als auch jene aus den ehemaligen Dorfgemeinden weit höhere Preise zahlen mussten als die Bestandskunden aus der Stadt Bad Kreuznach. Zur Erinnerung: Noch 2017 mussten die Abwasserkunden in der Stadt Bad Münster 3,07 Euro für den Kubikmeter entsorgten Abwassers zahlen, in der Stadt Bad Kreuznach waren es nur 1,60 Euro.
Der politische Druck aus Bad Münster sorgte dann im Jahre 2021 für eine Angleichung der Schmutzwassergebühren zwischen den beiden Stadtgebieten – in Bad Münster mussten dann auch nur 1,60 Euro bezahlt werden, wohingegen die neun Dörfer weiterhin stärker zur Kasse gebeten wurden. Der Schmutzwasser-Tarif wurde dann im Stadtgebiet für 2023 auf 1,91 Euro erhöht, und das ist nun ab 2024 auch der Preis, der in den neun Dörfern zu zahlen ist.
Walter Kuhn erklärt, man habe angesichts der damaligen Übergabe im Juli 2014 vor der Frage gestanden, ob man zum Januar, zur Mitte des Jahres oder erst zum Ende 2024 die Preise angleiche – wie man also die vom Normenkontrollverfahren vorgegebenen zehn Jahre ansetzt. Doch die zu erwartenden Streitereien habe man gleich verhindern wollen, also wurde die Geltung der neuen Gebührenhöhe ab 1. Januar 2024 festgelegt.
Verbandsgemeinden müssen zustimmen
Was noch abgewartet werden müsse, so Kuhn, das sei eine Absegnung der neuen Abwasserentgeltsatzung durch die nun zuständigen Verbandsgemeinden Rüdesheim und Bad Kreuznach.
Die Abwassergebühren für das Stadtgebiet Bad Kreuznach inklusive der Stadtteile (also auch Bad Münster am Stein-Ebernburg) bleiben in 2024 auf gleicher Höhe, also bei den erwähnten 1,91 Euro/Kubikmeter und den 0,43 Euro/Quadratmeter wiederkehrender Beitrag Niederschlagswasser.