Jubelszenen Last-Minute-Treffer lässt die Fans im Brauwerk, auf dem Kaufland-Parkplatz und an der Bad Kreuznacher Kreuzkirche feiern
90.+5: Toni Kroos erlöst die Kreuznacher
Im Brauwerk war die Stimmung trotz des lange Zeit eher mäßigen Ergebnisses durchweg gut. Nach dem 2:1-Siegtreffer durch Toni Kroos brachen alle Dämme. Fotos: Josef Nürnberg
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Bad Kreuznach. Mag sein, dass die Deutsche Fußballnationalelf nach ihrem 2:1 Sieg gegen Schweden endlich im WM-Turnier angekommen ist, die Bad Kreuznacher Fußballfans sind es mit Sicherheit. Denn nach dem Last-Minute-Sieg gegen die Skandinavier feierten Kreuznachs Fußballfans auf der bekannten Fanmeile vor der Kreuzkirche.

Hier entlud sich dann die ganze Anspannung eines 90-minütigen Fußballkrimis, einer wahren Achterbahnfahrt der Gefühle, die erst in der fünften Minute der Nachspielzeit durch den Kunst-Freistoß von Toni Kroos ein glückliches Ende fand. 90.+5: Der Moment, der die Kreuznacher feiern ließ.

Die Kulisse der Kreuzkirche war sicherlich passend zur Feier mit dem schon obligatorischen Autokorso. Denn zuvor hatte beim Public-Viewing am Kaufland oder am Brauwerk im Salinental so mancher Fan ein Stoßgebet gegen Himmel gerichtet. Dabei waren die Fans die zum Public Viewing ins Brauwerk gekommen waren, vor Spielbeginn zuversichtlich, dass ihre Idole auf dem grünen Rasen das Spiel gewinnen würden. Die Frage vor Spielbeginn vor fast ausverkauftem „Haus“ am Brauwerk lautete dann auch nur, wie hoch die Mannen von Jogi in Schwarz-Weiss gewinnen.

3:0 oder 4:1 hatte Christian Beuscher getippt Zu den wenigen die mahnend ihre Stimme erhoben, gehörte Natascha Brand, die den Anfang vom Ende der Titelverteidigung prognostizierte. Es schien als würde sie recht behalten. Denn als Ola Toivonen in der 32. Minute die Schweden in Führung schoss, stellte sich am Brauwerk so etwas wie Totenstimmung ein. All das, was Martina Kleinz am Public-Viewing am Brauwerk so schätzt, dass „Feeling, die Lockerheit der Menschen und der Zusammenhalt der Fangemeinschaft“, war plötzlich wie weggeblasen.

Erst als in der 48. Minute Marco Reus ausglich, keimte wieder Hoffnung auf, die jedoch mit zunehmender Spieldauer und spätestens mit der Roten Karte für Jérome Boateng dahin schwand. Was die Fans in Atem hielt, war die Spannung von der das Spiel lebte. Kaum wer blieb ruhig sitzen. Da hatten die Wenigsten Augen für Steffen Becker, einen-Noch-Junggesellen aus Frei-Laubersheim, der just während des WM Spiels einen Sombrero gegen eine Runde Jacky-Cola eintauschen sollte. Natürlich war die Bereitschaft einen Mexikaner-Hut nach der Niederlage gegen Mexiko zu erwerben, nicht sonderlich groß.

Mit dem Verlauf der WM sind die Betreiber des Brauwerkes, Andreas Röth und Udo Braun bisher zufrieden. Wobei sie hier nicht in erster Hinsicht den sportlichen Verlauf im Blick haben. „Beim Spiel der Deutschen Nationalelf gegen Mexiko hatten wir ausverkauft und auch heute gegen Schweden ist der Andrang groß“, sagt Braun. Sie fahren in diesem Jahr ein größeres Sicherheitskonzept als in der Vergangenheit. Dennoch agierte die Security äußerst zurückhalten. „Es ist seit wir Public-Viewing anbieten und das sind schon zwei Weltmeister- und zwei Europameisterschaften, auch noch nie etwas vorgefallen“, so Röth. Die Lust an Public Viewing ist aus seiner Sicht in Bad Kreuznach ungebrochen, wobei er darauf verweist, dass sowohl das Brauwerk, wie auch das Angebot von Andreas Schnorrenberger am Kaufland gut besucht sind. Schaffen es die Deutschen ins Viertelfinale, steigt auch Pro City auf dem Neuruppiner Platz ein.

Von unserem Reporter Josef Nürnberg

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