Bockenau
32-jährige krebskranke Mutter dreier Kinder kämpft um ihr Leben
Auch nach der Tortour der vergangenen Monate: Der Lebensmut von Jacqueline Beuscher (32) ist trotz ihrer Krebserkrankung ungebrochen, vor allem ihrer Kinder Katharina, Emilia-Louise und Julian wegen. Die Familie lebt in Bockenau. 
Reinhard Koch

Bockenau - In Bockenau lebt eine krebskranke Mutter von drei Kindern. Ihr Leidensweg ist lang, eine Heilung nicht mehr in Sicht. Doch die junge Frau will kämpfen, und die Bockenauer wollen ihr helfen.Jacqueline Beuscher (32), wurde in Schönebeck/Elbe geboren und wuchs und in Bingen am Rhein auf. Sie ist allein erziehende Mutter dreier Kinder: der 14-jährige Julian, die 12-jährige Katharina und Emilia-Louise (6).

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Bockenau – In Bockenau lebt eine krebskranke Mutter von drei Kindern. Ihr Leidensweg ist lang, eine Heilung nicht mehr in Sicht. Doch die junge Frau will kämpfen, und die Bockenauer wollen ihr helfen.Jacqueline Beuscher (32), wurde in Schönebeck/Elbe geboren und wuchs und in Bingen am Rhein auf. Sie ist allein erziehende Mutter dreier Kinder: der 14-jährige Julian, die 12-jährige Katharina und Emilia-Louise (6).

Die Vier leben in einer Wohnung in der Schulstraße. Jacqueline Beuscher, sie ist gelernte Friseurin, hat Krebs. Und die Ärzte der Universitäts-Frauenklinik, dem nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg, geben ihr im Prinzip keine Heilungschancen mehr. Doch sie will nicht aufgeben, auch nicht nach monatelangen Krankenhausaufenthalten und einer Tortour von Operationen: „Ich will leben, um jeden Preis.“
In ihrer Not wandte sie sich an Ortsbürgermeister Jürgen Klotz, der sich sofort bereit erklärte zu helfen. Er appelliert an die Dorfgemeinschaft, Jacqueline Beuscher und ihre Kinder finanziell zu unterstützen. Klotz hat bereits etliche Telefonate mit hilfsbereiten Menschen auch außerhalb Bockenaus geführt, etwa mit Herbert Wirzius (Hennweiler), dem Vorsitzenden des Fördervereins Lützelsoon, der seine Unterstützung zusagte. Spenden werden erbeten auf das Konto des Fördervereins bei der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück, Bankleitzahl: 560 900 00, Konto 333 333 7, Kennwort „Jacqueline“.

Jacqueline Beuscher spricht auch im Beisein ihrer Kinder offen über ihre schwere Erkrankung, die sich zunächst in Rückenschmerzen äußerte. Wie sich nach stationären Aufenthalten und Operationen in den beiden Bad Kreuznacher Krankenhäusern herausstellte, war der Ausgangspunkt ein Keimzelltumor im Unterleib. Zuvor war sie auf einen Bandscheibenvorfall behandelt worden. Erst eine Ultraschalluntersuchung brachte die traurige Gewissheit: Ein 20 Zentimeter langer Tumor wurde festgestellt, der auf die Bandscheibe drückte.
In der Kreuznacher Diakonie wurde sie operiert. Es gab Komplikationen, beinahe wäre sie gestorben. Während einer vierwöchigen Kur mit ihren Kindern schöpfte sie Hoffnung, ihre Krankheit überwunden zu haben. Aber das Gegenteil stellte sich ein.
Zwei weitere Tumore wurden festgestellt, und Metastasen. Zwei Jahre war Jacqueline Beuscher bei namhaften Medizinern der Heidelberger Uniklinik in stationärer Behandlung. Drei Hochdosis-Chemotherapien und ebenso viele autologe Stammzelltransplantationen musste sie über sich ergehen lassen,, unzählige weitere Therapien und Untersuchungen. „Vier Wochen ging das gut. Dann kam wieder ein Rückfall, weitere Metastasen“, sagt Jacqueline Beuscher. Im Juni musste sie sich einer besonderen Untersuchung unterziehen. Eine zweite Operation sollte folgen, „aber die haben mich gleich wieder zugemacht“.
Weitere Chemotherapien wurden der jungen Frau verabreicht, die sie nun aber für die Zukunft kategorisch ablehnt. Auch im Wissen, „dass die Schulmedizin wohl mit ihrem Latein am Ende ist“, will sie nicht aufgeben.
Sie denkt an ihre Kinder, für die die Trennung sehr belastend gewesen sei. Ihre ganze Hoffnung stützt sie nun auf einen Artikel, den sie in einer Zeitung fand: „Killerzellen gegen Krebs“. Es handelt sich um eine „multimodale Therapie in einem komplementären, onkologischen Verfahren“. Die eigenen Stammzellen werden dem Körper entnommen, mit Medikamenten versetzt und dem Körper wieder zugeführt. Seit 24 Jahren wird diese Therapie in Baden-Baden angewendet. Die Heilungschancen der Patienten lägen bei 94 Prozent. Jacqueline Beuscher ist überzeugt: „Da kriege ich Heilung.“
Das Problem: Die Kosten von insgesamt 10 000 Euro werden von der Krankenkasse nicht übernommen.
Jacqueline Beuscher hat dieses Geld auch nicht, denn sie und ihre Kinder müssen mit einer kleinen Erwerbsminderungsrente, die mit Wohngeld etwas aufgebessert wird, und dem Kindergeld auskommen. „Zusammen reicht das aber hinten und vorn nicht.“ Der Arzt in Baden-Baden will aber keine Zeit verlieren und bat sie bereits für kommenden Montag zum Therapiebeginn in seine Praxis.  Reinhard Koch

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