Projektentwickler stellte in Staudernheim geplante Fotovoltaikfreiflächenanlage vor - Kehl: Dorf optisch nicht beeinträchtigt
23 Hektar groß: Staudernheimer Rat spricht sich einstimmig für Solarpark aus
gemeinderat-staudernheim-solar-2
Auf dem weitläufigen Hochplateau oberhalb von Staudernheim sollen auf einer Fläche von 23 Hektar Solarmodule errichtet werden. Foto: Jens Fink
rw-system. Jens Fink

Staudernheim. Im Gegensatz zu den Protesten gegen großflächige Solaranlagen an anderen Orten im Kreisgebiet wie etwa in Königsau (wir berichteten) herrschte bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Staudernheim große Einigkeit darüber, solch ein Projekt in jedem Falle zu befürworten.

Lesezeit 2 Minuten

Rund 20 Einwohner folgten den Ausführungen von Solarprojektentwickler Jan Kronenwerth, der das Projekt für den Betreiber wiwi consult aus Mainz vorstellte.

23 Hektar westlich des Dorfs

Auf dem Hochplateau westlich von Staudernheim soll auf einer Fläche von 23 Hektar eine Fotovoltaikfreiflächenanlage entstehen. Bei diesem Areal handle es sich um Grünland sowie „weniger wertvolle Ackerböden“, meinte Kronenwerth. Das Plangebiet liegt laut regionalem Raumordnungsplan überwiegend in einem „Vorranggebiet für Landwirtschaft“.

gemeinderat-staudernheim-solar-2
Auf dem weitläufigen Hochplateau oberhalb von Staudernheim sollen auf einer Fläche von 23 Hektar Solarmodule errichtet werden. Foto: Jens Fink
rw-system. Jens Fink

Um hier eine Fotovoltaikanlage errichten zu können, ist ein Zielabweichungsverfahren erforderlich. Das Risiko trage ausschließlich wiwi, berichtete Kronenwerth. Dagegen profitiere die Gemeinde von dem vorgegebenen kommunalen Stromanteil von 0,2 Cent pro Kilowattstunde. Bei einer Ausnutzung des gesamten Plangebiets und einer Stromerzeugung von rund 23 Millionen Kilowattstunden im Jahr könne die Gemeinde jährlich 46 000 Euro sowie zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen erzielen, rechnete Kronenwerth vor. Zunächst seien die Fotovoltaikflächen für eine Laufzeit von 25 Jahren gepachtet. Danach gebe es die Option, die Pacht um fünf Jahre zu verlängern. Im Vorfeld der Ratssitzung hatten Haupt- und Finanz- sowie Bauausschuss das Projekt befürwortet.

Wenig überraschend erfolgte daher der einstimmige Grundsatzbeschluss, die für die Planung der Fotovoltaikfreiflächenanlage notwendigen raumordnerischen Verfahren zu beantragen. Sollte das Verfahren wie geplant ablaufen, kann der Solarpark voraussichtlich Anfang 2026 in Betrieb gehen. Um die Akzeptanz für das Projekt zu erhöhen, sollen Bürger Beteiligungen am Solarpark erwerben können, für die eine Verzinsung von 4,5 Prozent zu erwarten sei. Dabei sollten im Sinne einer regionalen Wertschöpfung vorzugsweise Bürger aus Staudernheim zum Zug kommen.

Bürger bringen ihre Ideen ein

Im Bebauungsplanverfahren könnten die Bürger noch Ideen einbringen, aber auch Kritik äußern, sagte Ortsbürgermeister Rolf Kehl. Positiv sei, dass einerseits zwar alle Risiken und Kosten beim Betreiber der Fotovoltaikanlage lägen und die Gemeinde andererseits wichtige Einnahmen erzielen könne. Der Solarpark sei vom Ort her nicht einsehbar. „Die Gemeinde wird optisch also nicht beeinträchtigt“, so Kehl, der damit offenkundig erste Bedenken dämpfen wollte. sp

Top-News aus der Region