An zentralen Stellen der Stadt wird gebaut und gesperrt werden
2021 für Autos kein gutes Pflaster: 159 Großbaumaßnahmen sind im Mainzer Stadtgebiet geplant
Bereits 2015 wurde an der Alicenbrücke beim Hauptbahnhof gebaut. Im nächsten Jahr muss hier saniert werden. Foto: Gisela Kirschstein (Archiv)
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Mainz. Baustellen sind ja seit einigen Jahren das große Reizthema in Sachen Verkehr in der Landeshauptstadt Mainz. Und wirklich besser wird das auch im kommenden Jahr 2021 nicht: Nicht weniger als 159 Großbaumaßnahmen sind dann nämlich im Mainzer Stadtgebiet geplant.

„Die Baustellen gehen weiter“, sagte Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne). Hauptgründe seien die Digitalisierung und der Ausbau der Glasfasernetze, Gleissanierungen bei den Straßenbahnen, aber auch mehrere anstehende Brückensanierungen.

Neue Großbaustellen seien aber nur ganz wenige geplant, betonte Katrin Eder bei der Vorstellung der Pläne, die aktuellen Vorhaben laufen aber auch 2021 weiter: Noch bis Juni des nächsten Jahres bleibt die Großbaustelle am Münsterplatz, der Umbau des Eingangs zur Innenstadt sorgt am „Binger Schlag“ sowie in der Zufahrt zum Schillerplatz ebenfalls weiter für erhebliche Behinderungen.

Die Strecke davor wird im Jahr 2021 zum neuen Nadelöhr: Die Alicenbrücke am Hauptbahnhof, zentrale Zufahrt zur Mainzer Innenstadt aus Richtung Saarstraße, muss saniert werden. Die Sanierung dieser Brücke über die Bahnhofsgleise sei dringend und habe eigentlich schon für das Jahr 2020 angestanden, nun müssten die Arbeiten unbedingt in 2021 erfolgen – wann genau, sei aber wegen Abstimmungen mit der Deutschen Bahn noch unklar.

Klar ist indes: Wegen der Bauarbeiten wird es zu einspurigen Verengungen kommen müssen – und damit unvermeidlich zu erheblichen Rückstauungen des Verkehrs an diesem viel frequentierten Stadtentrée. Auch in der Parcusstraße, der Zufahrt zur Kaiserstraße in Richtung Rhein, stehen neue Bauarbeiten an: Denn die Verkehrsinsel an der Ecke zur Münsterstraße soll hinter dem Imbissbüdchen wieder Grünpflanzen und Bäume bekommen.

Stark von Baustellenbetrieb betroffen sein wird im kommenden Jahr zudem die Mainzer Neustadt: Die wichtige Durchfahrttangente Boppstraße wird weiter umgebaut, dazu aber wird die Deutsche Telekom auf zwölf Kilometer Glasfasernetze in einem großen Ring durch die Neustadt verlegen. Das werde für erhebliche Behinderungen auch bis hinunter an den Rhein sorgen, hieß es weiter. Konkurrent Vodafone will Glasfaserkabel entlang der Rheinstraße in der Altstadt legen.

Neue Kabel und Kanäle gibt es auch entlang der Rheinachse vor dem Zollhafen und bis zum Rathaus; kurz vor der Theodor-Heuss-Brücke wird zudem die neue Umweltspur gebaut, eine Maßnahme aus dem Luftreinhalteplan zur Verhinderung eines Dieselfahrverbots. An der Saarstraße und der Koblenzer Straße gehen zudem 2021 Brückensanierungen weiter, während in Finthen und in Richtung Schott Straßenbahngleise erneuert werden müssen.

Verkehrsdezernentin Eder betonte, die Stadt versuche, notwendige Bauvorhaben im Ablauf möglichst zusammenzulegen und größere Belastungen außerhalb der Stoßzeiten im Zeitfenster zwischen 9 Uhr und 15 Uhr abzuwickeln, um die Belastungen möglichst gering zu halten. Im Jahr 2021 wird dennoch Mainz für Autofahrer kein gutes Pflaster sein.

Von Gisela Kirschstein

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