Pfaffen-Schwabenheim
1250 Jahre Pfaffen-Schwabenheim: Winzer und Nonnen beim Festumzug
Jan Brückner

Pfaffen-Schwabenheim. Eine lebensechtes Stück Dorfgeschichte bot der historische Festumzug am Sonntag, der trotz des kühlen Wetters von vielen Zuschauern aus Pfaffen-Schwabenheim und Umgebung bestaunt wurde. In hauptsächlich aber nicht ausschließlich mittelalterlichen Kostümen zogen 29 Gruppen mit insgesamt rund 350 Teilnehmern durch den Ort.  

Von unserem Mitarbeiter Jan Brückner

Pfaffen-Schwabenheim feiert in diesem Jahr sein 1250-jähriges Bestehen, und der Festumzug stellte zugleich den Höhepunkt der Feierlichkeiten des Kirchenweihfests dar. Der Umzug begeisterte mit der Präsentation der lokalen Kultur, wobei ganz verschiedene historische Aspekte vertreten waren. Eindeutig im Vordergrund stand dabei der Weinanbau, denn die Einwohner Pfaffen-Schwabenheims widmeten sich dem Land- und Weinbau schon seit der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfs im Jahres 765 mit großer Leidenschaft.

Außerdem gab es mehrere Tanzgruppen, traditionelle Fahnenschwenker und einen Wagen der Weinhoheiten. Sogar ein Ofen wurde auf dem Anhänger eines alten Traktors gezogen, in dem frische Brezel für das Publikum gebacken wurden. Zur musikalischen Begleitung spielte der Musikzug Schuppesser aus Planig, außerdem boten die Höllegucker Guggenmusik aus Mainz.

Pfaffen-Schwabenheim wurde auch stark von dem Kloster, das 1044 gegründet wurde, beeinflusst und gestärkt. Das erkennt der Besucher zum einen am historischen Ortskern und zum anderen an den Mönchs- und Nonnengruppen, die gemeinsam mit einer Darstellung der Klosterkirche den Festumzug anführten. Gezogen wurde diese Darstellung übrigens ebenfalls von einem historischem Traktor. Es gab außerdem noch fünf weitere historische Landmaschinen, die Wagen zogen. Insgesamt gab es elf Wagen und 18 Fußgruppen.

Eine von zwei Pferden gezogene Kutsche sowie die beiden Ponys einer Rittergruppe sorgten vor allem bei den jüngeren Zuschauern für Begeisterung. Allgemein trotzte ein beachtlicher Teil der Festbesucher dem herbstlich kühlen Wetter. Dazu kamen noch Gäste aus den umliegenden Dörfern, die zum Jubiläum gratulierten. Doch nicht nur im Publikum waren Gäste aus der Region vertreten. So gab es zum Beispiel einen Traktor aus Pleitersheim und auch einen Wagen mit Röhrenbrunnen und Römern aus Frei-Laubersheim. Immer voller wurden dabei die Straßen, als sich der Festumzug über die knapp eineinhalb Kilometer lange Strecke dem Festplatz näherte. Das Kirchenweihfest am vergangenen Wochenende stellte das letzte der vier Jubiläumsevents dar, die in diesem Jahr veranstaltet wurden.

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