„Wir nehmen auf Anraten des Forstamts Birkenfeld aus Verkehrssicherungsgründen diese Maßnahme in unserem Gemeindewald vor“, sagt der Niederbrombacher Ortsbürgermeister Bernd Brombacher im NZ-Gespräch. Bei schätzungsweise 400 praktisch toten Bäumen – fast ausschließlich handelt es sich dabei um Fichten – besteht nach Auskunft von Revierförster Philipp Conrad die potenzielle Gefahr, dass sie umstürzen und auf die Fahrbahn kippen könnten. Deshalb werden die Bäume prophylaktisch aus dem betroffenen Waldstück entnommen, bevor es tatsächlich zu einem solchen Szenario kommt.
Ursprünglich hatte im Zusammenhang mit diesem Projekt sogar die komplette Sperrung der wichtigsten Verkehrsader im Kreis zur Debatte gestanden. Doch schließlich wurde eine Alternativlösung gefunden, die mit deutlich geringeren Verkehrsbehinderungen verbunden ist.
Abgesehen davon, dass hinter dem Ortsausgangsschild Niederbrombach derzeit nur die linke Spur genutzt werden kann, müssen Autofahrer lediglich für ganz kurze Zeiträume mit Wartezeiten an einer Ampel rechnen. „Die Ampel ist aber nur dann für ein paar Minuten in Betrieb, wenn oben im Hang ein Baum gefällt wird. Sobald er auf dem Boden liegt, wird sie auch wieder ausgeschaltet“, informiert Förster Conrad.
Die Fichten werden später mithilfe einer speziellen Rückemaschine, die mit einem extra langen 170-Meter-Seil ausgestattet ist, nach oben gezogen, wo die Bäume dann auch direkt verwertet und das Holz abtransportiert wird. „Dafür haben wir oben im Hang existierende Maschinenwege erst einmal wieder hergerichtet und aktiviert“, sagt Conrad. Wie lange die Arbeiten andauern und damit auch die aktuelle Verkehrssituation bestehen bleibt, lässt sich noch nicht 100-prozentig sagen. Conrad geht aber davon aus, dass die Maßnahme bis Ende nächster Woche abgeschlossen werden kann.
Die Kosten des Verkehrssicherungsprojekts muss die Gemeinde Niederbrombach als Besitzerin des betroffenen Waldstücks schultern. Große Unbekannte ist dabei der Zustand der gefällten Bäume – und die Frage, wie stark sie beschädigt sind und welche Preise sich beim Holzverkauf erzielen lassen. „Wir haben eine Rechnung mit vielen Variablen“, sagt Conrad. Er hatte im März in einer Gemeinderatssitzung die voraussichtlichen Kosten des Arbeitseinsatzes auf rund 10.000 Euro taxiert. Da mit dem Holzverkauf etwa 8000 Euro an Einnahmen erzielte werden könnten, würde für die Kommune ein zu finanzierender Eigenanteil von 2000 Euro verbleiben. „Wir hoffen, dass diese Rechnung nun auch nach Ausführung der Arbeiten ungefähr Bestand haben wird“, sagt Ortsbürgermeister Bernd Brombacher unserer Zeitung.
Im angrenzenden Oberbrombacher Gemeindewald werden laut Förster Conrad nur einige wenige akut gefährdete Bäume gefällt. Insgesamt ist der Bestand dort stabiler, weil es mehr Eichen oder auch Douglasien gibt“, so Philipp Conrad. Auf eine Verkehrssicherungsmaßnahme im größeren Stil hatte die Kommune Oberbrombach wegen der geringeren Gefährdungslage und aus Kostengründen vorerst verzichtet.