Stefan-Morsch-Stiftung
Zwei Brüder – zwei Lebensretter
Die jungen Spender mit Vertretern der Stefan-Morsch-Stiftung
Lena Gielen/SMS

Zwei junge Saarländer aus Urweiler haben Stammzellen für dänische Leukämie-Patienten gespendet. Im August 2022 nahmen die beiden an einem Flunkyball-Turnier für einen erkrankten Dorfjungen teil und ließen sich registrieren. Nun konnten sie helfen.

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Die beiden jungen Saarländer Mathias und Nicolas Zaccharopoulos haben Stammzellen für zwei Leukämie-Patienten in Dänemark gespendet. Darüber berichtet die Stefan-Morsch-Stiftung in einer Pressemitteilung.

Mit einem Flunkyball-Turnier fing an: Ursprünglich 2021 für einen jungen Dorfbewohner, der eine Stammzellspende benötigte, ins Leben gerufen, ist das Turnier mittlerweile fest im Jahreskalender der saarländischen Gemeinde Urweiler etabliert. Immer mit dabei ist ein Team der Stefan-Morsch-Stiftung, um neue Stammzellspender zu registrieren. Auch Mathias (18) und Nicolas (23) Zaccharopoulos haben sich im August 2022 während des Turniers registriert. Ende 2024 haben nun beide innerhalb von nur etwa vier Wochen Stammzellen gespendet.

Zwei Methoden der Übertragung

Aus medizinischen Gründen seitens der Empfänger wurden zwei unterschiedliche Methoden angwendet. Nicolas Zaccharopoulos spendete im Rahmen einer sogenannten Apherese: Bei diesem Verfahren werden Stammzellen aus dem Blut eines Spenders gewonnen. Vor der eigentlichen Apherese erhält der Spender über fünf Tage hinweg ein Medikament mit dem Wachstumsfaktor G-CSF (Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor), das die Produktion und Freisetzung von Stammzellen in die Blutbahn fördert. Am Tag der Entnahme wird der Spender an eine Apheresemaschine angeschlossen. Das Blut wird aus dem Körper in die Maschine geleitet, wo die Stammzellen von den anderen Blutbestandteilen getrennt werden. Das restliche Blut wird wieder zurückgeführt. Während der G-CSF-Behandlung können grippeähnliche Symptome auftreten, die jedoch meist gut mit Schmerzmitteln zu behandeln sind. Nach der Apherese können die Spender in der Regel noch am selben Tag die Klinik verlassen. Die periphere Stammzellentnahme ist eine schonende Methode und wird in etwa 90 Prozent der Fälle bevorzugt.

Knochenmark entnommen

Mathias Zaccharopoulos hingegen hat über eine Knochenmarkentnahme Stammzellen gespendet. Diese Methode wird bei etwa zehn Prozent der Stammzellspenden angewendet. Die Entnahme erfolgt in einer spezialisierten Klinik unter Vollnarkose. Dabei wird ein Gemisch aus Knochenmark und Blut aus dem Beckenknochen entnommen. Die Menge entspricht etwa fünf Prozent des gesamten Knochenmarks im Körper und regeneriert sich innerhalb weniger Wochen. Nach der Entnahme bleibt der Spender in der Regel eine bis zwei Nächte im Krankenhaus und sollte sich anschließend noch einige Tage zu Hause ausruhen. Es können Schmerzen an der Entnahmestelle auftreten, die jedoch meist gut behandelbar sind. Die Risiken der Knochenmarkspende sind gering.

Beide Brüder möchten auch andere Menschen davon überzeugen, sich als potenzielle Stammzellspender zu registrieren. „Für einen selbst ist das alles ganz easy, und man kann damit einem Menschen das Leben retten“, betont Nicolas Zaccharopoulos, und sein Bruder ergänzt: „Wir würden das beide jederzeit wieder machen.“

Wer sich registrieren möchte, kann das unter www.stefan-morsch-stiftung.de tun. Dort gibt es auch viele Hintergrundinformationen und Antworten auf häufige Fragen.

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