Kriminalstatistik 2024
Zahl der Straftaten in der VG Birkenfeld ist gesunken
Die Polizei Birkenfeld verzeichnet in ihrer Statistik für das Jahr 2024 mehr Wohnungseinbrüche in ihrem Zuständigkeitsbereich.
Daniel Bockwoldt. dpa

Die Polizeiinspektion Birkenfeld stellt ihre polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vor. Dabei sind die verschiedenen Arten von Straftaten und ihre Häufigkeit statistisch erfasst worden.

Die Polizei Birkenfeld zieht in ihrem Zuständigkeitsbereich in der Kriminalstatistik für das Jahr 2024 eine leicht positive Bilanz. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei Birkenfeld 900 Straftaten, 2023 waren es noch 914, wie die Polizeiinspektion mitteilt. Die Aufklärungsquote der Polizei Birkenfeld liegt für 2024 bei 65,4 Prozent, 589 Straftaten konnten so aufgeklärt werden. Nicht in der Kriminalstatistik erfasst werden unter anderem die politisch motivierte Kriminalität, die meisten Verkehrsdelikte sowie Straftaten, die außerhalb von Deutschland begangen worden sind.

Gewaltkriminalität steigt leicht, Straßenkriminalität sinkt

Insgesamt ermittelte die Polizei im Jahr 2024 475 Tatverdächtige, bei 122 (25,7 Prozent) Tatverdächtigen handelte es sich um Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft, 104 aller 475 Tatverdächtigen waren jünger als 21 Jahre, von dieser Zahl waren 73 männlich und 31 weiblich. Die Zahl der unter 21-jährigen Tatverdächtigen entspricht somit nach Angaben der Birkenfelder Polizei knapp 21,9 Prozent der registrierten Straftaten.

Im Bereich der Gewaltkriminalität, zu der zum Beispiel gefährliche Körperverletzungen gezählt werden, verzeichnet die Polizei einen minimalen Anstieg. Während 2023 noch 28 Fälle polizeilich bekannt wurden, sind es im vergangenen Jahr 29 Fälle. Die positive Nachricht: Die Polizei Birkenfeld habe annähernd 90 Prozent dieser Straftaten aufklären können, wie sie mitteilt.

Bei der Straßenkriminalität, unter die Gewaltdelikte oder Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen fallen, stellt die Polizei hingegen einen leichten Rückgang der Straftaten fest: 2023 wurden 108 Fälle gemeldet, 2024 waren es 102 Fälle. Die Aufklärung dieser Delikte sei laut Birkenfelder Polizei aufgrund fehlender Spuren häufig nicht möglich. Deswegen sei sie auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. „Gewalt-und auch Straßenkriminalität wirken sich auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus. Eine Stärkung des subjektiven Sicherheitsempfindens der Bevölkerung kann durch verstärkte Polizeipräsenz und stärkeren Kontrolldruck erreicht werden“, heißt es dazu von der Polizei Birkenfeld. Diese gezielten Kontrollen an bekannten Schwerpunkten hätten sich trotz ihrer Bindung von vielen Beamten als nachhaltig erwiesen.

Wohnungseinbrüche kamen 2024 häufiger vor

Auch im Bereich Raub- und Körperverletzungsdelikte hat die Polizei Birkenfeld im vergangenen Jahr mit 210 (2023: 207) Fällen einen Anstieg registriert, die Aufklärungsquote lag im Jahr 2024 bei 92,4 Prozent. Widerstände und Beleidigungen gegen Polizeibeamte wurden in acht Fällen verzeichnet. „Als Täter treten hier häufig alkoholisierte junge Männer auf. Dies sind regelmäßig zuvor bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten“, beschreibt die Polizei hier ein Muster.

Gesunken ist dahingegen im Vergleich zum Vorjahr im vergangenen Jahr die Anzahl einfacher Diebstähle, waren es 2023 noch 159 solcher Fälle, verzeichnete die Polizei für das Jahr 2024 lediglich 132 einfache Diebstähle. Bei Ladendiebstählen ist hier jedoch der Birkenfelder Polizei zufolge eine etwa gleichbleibende Anzahl von 17 angezeigten Taten festzustellen.

Auch bei der Anzahl der Wohnungsdiebstähle im nächtlichen Zeitraum von 21 bis 6 Uhr, die unter der Kategorie der Diebstähle unter erschwerenden Umständen erfasst werden, beobachtet die Polizei Birkenfeld eine Steigerung von neun Fällen im Jahr 2023 auf elf solcher Straftaten im vergangenen Jahr. Dabei gelang der Polizei nur in einem Fall die Aufklärung der Tat. „Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen dürften derartige Straftaten häufig von reisenden Banden, auch aus dem benachbarten Ausland, begangen worden sein. Konsequente Streifenfahrten, insbesondere in Wohngebieten, sowie Sensibilisierung der Bürger sollen hier zur nachhaltigen Verbesserung führen“, stellt die Polizei ihre Taktik vor. Zudem sei auch die Erhebung von erkennungsdienstlichem Material und DNA zielführend, um Tatverdächtige zu ermitteln. Einbrüche am Tag hat die Polizei 2024 keine erfasst.

Vermögens- und Fälschungsdelikte sind von 163 Fällen (2023) auf 158 Fälle im vergangenen Jahr gesunken, die Aufklärungsquote liegt bei 70,3 Prozent. Ein Erfolg gelang der Birkenfelder Polizei 2024 hier bei der Ermittlung gegen eine international agierende Tätergruppe. Sie praktizierte sogenanntes Shoulder-Surfing, bei der die Täter versuchen, beim Blick über die Schulter ihres Opfers – zum Beispiel auf das Handy oder am Geldautomaten – persönliche Daten wie Passwörter oder Pins zu erspähen. „Achten Sie bei der Eingabe von Pins und Passwörtern immer darauf, dass Sie von niemandem beobachtet werden können“, rät die Polizei. Auch der Bereich „Enkeltrick, Falscher Polizeibeamter, Gewinnversprechen oder Schockanrufer“ erfreue sich nach Angaben der Polizei bei Kriminellen immer noch hoher Beliebtheit. Deswegen rät die Polizei, am Telefon keine persönlichen Daten preiszugeben.

Bei der Rauschgiftkriminalität fielen die Fallzahlen von 68 (2023) auf 57 Fälle im vergangenen Jahr. Die Aufklärungsquote betrug 49,1 Prozent.

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