Unter anderem könnten Angler ihr Fischereirecht nicht ausüben, da Uferbereiche des Hahnenbachs von Weidevieh zertrampelt werde. Schutzzäune seien entweder gar nicht vorhanden oder an falschen Stellen errichtet worden
Die Angler der Fischereigenossenschaft Hahnenbach seien keineswegs sauer, betont Sagel, der zahlreiche Wiesenflächen rund um Bundenbach – auch am Hahnenbach – bewirtschaftet. „Das hat meine Nachfrage ergeben“, sagt er. Es sei eher umgekehrt, da sich manche Angler noch an Zeiten erinnern, in denen einige Bachwiesen nicht genutzt wurden oder ein Zaun in entsprechendem Abstand den Aufwuchs schützte und somit das Begehen sowie das Angelauswerfen sehr mühsam und zudem zeckenbefallsfreundlich war.
Zäune meist begehfreundlich
„In unserem Nutzungsbereich des Hahnenbachtals sind die Zäune überwiegend begehfreundlich, da sie lediglich mit einem Glattdraht oder im Hochwasserbereich mit einer Litze ausgestattet sind“, sagt Kurt Sagel. Dies sei ein Kompromiss für Weidewirtschaft mit Mindesthütesicherheit, minimierter Hochwasserblockade und Zugangsfreundlichkeit für Hobbyangler und Naturfreunde.
„Den angeblich von Harald Caspari (Fischereigenossenschaft Hahnenbachtal) entdeckten Morast“ konnte Sagel bei einer Kontrollfahrt vor wenigen Tagen nicht finden. „Was sicherlich nicht heißen soll, dass es bei nasser Witterung nicht auch Fußabdrücke der Weidetiere gibt – so wie auch grasnarbenzerstörende Fahrspuren durch Geländefahrzeuge zu sehen sind“, fügt der Landwirt hinzu.
„Unsere Weidewirtschaft hat sicherlich ihre Zielsetzung, wie auch die Hobbyanglerei die ihre. Nichtsdestotrotz wurden einvernehmliche Lösungen geschaffen, die nach wie vor Bestand haben“, bekräftigt Landwirt Sagel. Teilweise sei dies sogar unter der Regie des ehemaligen Ortsbürgermeisters und jetzigen Wanderführers Michael Brzoska geschehen.
Auch den Vorwurf, die Uferrandstreifen seien teilweise von Weidevieh zerstört worden, weist Sagel zurück. „Die artenreichen Uferrandstreifen sind auf langen Strecken von unserer Weidewirtschaft unbehelligt und dienen so einem ökologischen Gleichgewicht beziehungsweise auch der Vielfalt“, erklärt der Bundenbacher.
Es sei überdies anzumerken, dass einige Angler aus ihrem Begehungsrecht ein unzulässiges Befahrungs- und Lagerungsrecht ableiten und willkürlich Spuren in den Talwiesen mit all ihren negativen ökologischen Folgen herstellen. „Dies wurde unsererseits bisher geduldet, da wir auch Verständnis für die Angler und insbesondere für diejenigen, die schlecht zu Fuß sind, haben.“
Sagel ist davon überzeugt, dass die „derzeit am Hahnenbach aktiven Angler mit unserer Weidewirtschaft jedenfalls kein Problem zu haben scheinen“ – wie bereits gesagt, das Gegenteil sei der Fall. „Wir haben die Angler bereits mehrfach unterstützt, indem wir Gesteinsbrocken mit Traktor und Anhänger für sie ins Hahnenbachtal transportierten, um so für die Fische Standorte zum besseren Verbleib in den jeweiligen Bachabschnitten geschaffen haben.“
Verbesserte Jagdausübung
Sagel wundert sich über die Aussagen von Harald Caspari, Michael Brzoska und dem ehemaligen Jagdpächter Nikolaus Meiren, auf ihre Vorwürfe hin habe es noch keine Reaktionen gegeben. „Wenn sie das Gespräch mit betroffenen Landwirten und Ortsgemeinde gesucht hätten, hätten diese ja längst stattfinden können.“ Sagel verweist zudem darauf, dass Voraussetzungen für eine verbesserte Jagdausübung geschaffen worden seien. Nur seien diese bis dato nur unwesentlich genutzt worden.
Was die Waldränder und Waldeinzäunung betreffe, messe Meiren mit zweierlei Maß: „Als er und sein verstorbener Bruder Damwildgehege in Bundenbach betrieben haben, wurde Wald mit eingezäunt. Innerhalb der damaligen intensiven Gehegehaltung wurden sämtliche Pflanzen, die von den Damtieren verbissen wurden, derart klein gehalten, dass sich dort keinerlei natürliche Pflanzengesellschaft entwickeln konnte.“ Sagel führt weiter aus: „Heute, bei extensiver ökologisch zertifizierter Rinderweidehaltung auch auf diesen Flächen, auf denen sich die Bestandsträger auch wieder fortpflanzen und entwickeln können, moniert Meiren den ökologischen Zustand. Das ist doch schon paradox, oder?“, fragt er eher auf rhetorische Art und Weise.