Der Hof ist seit 1979 in Familienbesitz. Der ursprünglich aus dem Schwarzwald stammende Großvater von Jens und Felix Schnurr hatte vor gut 40 Jahren mit der Landwirtschaft im Hunsrück begonnen. In der Nähe von Griebelschied werden verschiedene Getreidesorten, Raps, Kartoffeln, Zwischenfrüchte angebaut und Wiesen bewirtschaftet. Der Betrieb wird als Partnerbetrieb Naturschutz geführt und bewirtschaftet die Flächen mit der umweltfreundlichen Fünf-Jahres-Fruchtfolge.
Zusätzlich ist am Hof eine Schweinemast angesiedelt, die im vergangenen Jahr um einen Freiluftstall erweitert wurde. Das Tierfutter wird zu 97 Prozent im eigenen Betrieb angebaut, lediglich einzelne Mineralstoffe werden von deutschen Betrieben zugekauft. Somit ist etwa die Fütterung von Sojabohnen aus südamerikanischen Quellen ausgeschlossen. Der Betrieb ist in der Region fest verwurzelt und bildet auch regelmäßig junge Menschen zu Fachkräften aus. „Unser Ziel ist es, Nahrungsmittel aus der Region Hunsrück für die Region Hunsrück anzubauen, zu verarbeiten und zu vermarkten“, sagt Felix Schnurr.
Hauptsächlich beliefert der Erlenhof Supermärkte in der Region. Der Verkauf der Produkte im Automaten stellt nun ein zusätzliches Standbein dar. Bis vor Kurzem stand an der Zufahrt zu dem Hof bei Griebelschied noch eine einfachere Variante des Verkaufsautomaten – in Holzbauweise. Die Kunden konnten vorn eine Tür öffnen, die gewünschten Waren herausholen und das zu zahlende Geld abgezählt in eine Kasse legen. Treu und Glauben wurden in dieser Zeit noch großgeschrieben. „Das war sozusagen unser Versuchsmodell“, sagt Felix Schnurr. „Aber regelmäßig wurde Geld aus der Kasse genommen“, berichtet er. Der neue Automat sei sicherer. Allerdings wurde auch schon versucht, dieses Modell zu knacken. Aber die Täter sind nicht an das Geld herangekommen.
Die Schnurr-Brüder setzen große Hoffnung in die Automaten. Ein zweiter steht seit etwa einem Monat im Idar-Obersteiner Stadtteil Tiefenstein, ein weiterer soll in Kürze in Breitenthal aufgestellt werden. Bei dem Bestücken der Automaten – zwischen 25 und 30 Fächer stehen zur Verfügung – sind die Schnurrs flexibel. „Im Moment probieren wir noch aus. Einige Produkte haben wir aus dem Angebot schon wieder herausgenommen, andere kamen hinzu.“ Einen Verkaufsschlager kann Felix Schnurr noch nicht ausmachen. Während in den Supermärkten Kartoffeln am meisten nachgefragt werden, sind es im Automaten derzeit eher Eier. Aber das kann sich auch schnell wieder ändern.